- PERSÖNLICHES
- WIRKSAMKEITSPRÜFUNG SELBSTINTEGRIERENDE TRAUMA-AUFSTELLUNG (SITA)
- TRAUMATHERAPEUTISCHE ALLGEMEINSPRECHSTUNDE
- TERMINE
Liebe Freunde,
Liebe Kolleginnen,
PERSÖNLICHES
Wie ich bereits im Newsletter August 2019 erwähnte: vor 43 Jahren, Im Oktober 1976 habe ich meine Praxis in München, Haydnstr. 7 eröffnet – noch als Neurologe und Psychiater. Bald erkannte ich, dass die Probleme meiner psychiatrischen Klient*innen sehr viel existentieller waren als die der neurologischen. Unzufrieden mit den Angeboten der Schul-Psychiatrie – aber auch der etablierten Psychotherapien – hatte ich vor 25 Jahren eine VISION: Es muss eine einfache und zugleich rasch wirkende Therapieform geben.
Auf der Suche nach dieser Alternative begegnete ich Karlfried Dürckheim („Initiatische Therapie“) Arnold Mindell („prozessorientierte Psychotherapie“) und Bert Hellinger („Familienaufstellung“) – und den Schamanen. Hellinger – er ist letzte Woche friedlich im Alter von 93 Jahren verstorben – verdanke ich sehr viel. Aber seine autonomiefeindliche „Philosophie“ und sein autoritäres Vorgehen stiessen mich zunehmend ab. Das Setting der Aufstellung jedoch erwies sich als ungeheuer fruchtbar, um innere unbewusste Selbst-entfremdende Dynamiken sichtbar und damit bewusst zu machen und um sie gezielt zu verändern. Ich experimentierte damit. Orientiert an den Problemen meiner Klient*innen – ohne Rückgriff auf bekannte Konzepte – entstand in einem spannenden Prozess das Konzept der systemischen Selbst-Integration (SSI) und neuerdings der Selbst-integrierenden Trauma-Aufstellung (SITA)
So ging meine Vision nach 25 Jahren in Erfüllung! Ist das nicht Unglaublich?
Kürzlich fand ich in Thomas Hensels Buch „Stressorbasierte Psychotherapie“ auch eine Bestätigung für die rasche und anhaltende Wirkung dieses Konzeptes. Ohne mir dessen bewusst zu sein (!) entsprach mein Konzept den neueren Erkenntnissen der Gedächtnisforschung, dass frühe gespeicherte Traumata bis ins hohe Alter noch gelöscht werden können, durch eine sehr differenzierte Lösungsstrategie: den Lösungs-“Algorithmus“.
Durch die Diskussion über unsere Konzepte haben wir erkannt, dass wir die gleichen Grundüberzeugungen haben. Das wird auch deutlich in Hensel’s Rückmeldung zu meinem Buch „Zukunft für alle“:
„Mir gefällt, dass du die Verbindung/Dialektik zwischen Individuum und gesellschaftlichen Verhältnissen wieder herstellst. Dies ist bei den aktuellen psychotherapeutischen Konzepten völlig verloren gegangen. Das Individuum soll sich – eigenverantwortlich – für die Ausbeutung optimieren. Wir müssen den Menschen natürlich trotzdem helfen, zu sich zu finden, denn mit kranken Menschen kann man keinen gesellschaftlichen Widerstand leisten und keine menschliche Gesellschaft aufbauen (siehe Scheitern des Heidelberger Patientenkollektivs in den 70er Jahren).
Das Kirchenkapitel hat mir neue Einsichten vermittelt, da ich areligiös erzogen wurde und ein ganz unbefangenes Verhältnis zu Jesus und seinen guten Taten hatte (bis heute).
Die Übersetzung des Vaterunser ist wunderschön und trifft genau mein spirituelles Verständnis.
Und natürlich: Greta for President !!!
Erst durch das Buch habe ich entdeckt, dass ich ja auch schon lange und mit Genuss eine therapeutische Technik anwende, die deinen Vorstellungen sehr ähnlich ist: Der Kampf gegen den inneren Kritiker, der nicht als Innerer Selbstabteil „integriert“ werden, sondern als toxisches Introjekt entfernt werden muss, um wieder mit sich selbst kongruent sein zu können.“
(Den Text findet ihr in der „systemischen Leseecke“ des Forums unter https://www.systemische-selbstintegration.de/t217f8-Systemische-Leseecke.html. Er ist veröffentlicht in
Priebe & Dryer (2014). Metaphern, Geschichten und Symbole in der Traumatherapie. Hogrefe: Göttingen. )
Ihr könnt euch vorstellen, wie berührend es für mich war, meine Vorgehensweise in dieser Weise wahrgenommen und gewürdigt zu erleben. Thomas Hensel hat mich gebeten, in der Neuauflage seines Buches mein Traumatherapie-Konzept vorzustellen!
Themenreihe auf Grunde von “Zukunft für alle- oder kurzer Profit für wenige“
Meine Schülerin, Elke Koeppen aus Rostock hat in Anlehnung an mein neues Buch eine Veranstaltungs-Reihe organisiert, in der sie persönliche Krisen in Beziehung setzt zu gesellschaftlichen Krisen, unter dem Thema:
SELBST-Fürsorge und SELBST-Erkenntnis
„Wir leben mit „den Zeichen unserer Zeit“, wie Ausbeutung, Unterdrückung sowie persönlicher und globaler Krise.
Manche unterstützen diese „Gegebenheiten“ bewusst oder unbewusst, und manche wenden sich davon ab, wollen ein sauberes Leben leben.
Frühe Traumatisierungen sind die Grundlagen für Selbst-Entfremdung und Symbiotische Beziehungen. Um sich in dieser Zeit auf das Wesentliche, nämlich unser eigenes Leben zu besinnen, braucht es Autonomie, Selbstwertgefühl und Selbstliebe. Es ist Zeit, auf unser Inneres zu schauen und uns vom Äußeren nicht beirren zu lassen.
Bei der Themenreihe zur SELBST-Fürsorge und SELBST-Erkenntnis geht es in erster Linie darum, über diese Themen ins Gespräch zu kommen, eigene Bereiche einfließen zu lassen und zu reflektieren, in welchem großen Maß, gesellschaftliche Entwicklung mit der eigenen Aufmerksamkeit und Achtsamkeit einhergeht.“
Mehr unter
https://www.systemische-selbstintegration.de/t216f3-Themenreihe-auf-Grung-von-Eros-Buch-quot-Zukunft-fuer-alle-oder-kurzer-Profit-fuer-wenige-quot.html#msg458
WIRKSAMKEITSPRÜFUNG SELBSTINTEGRIERENDE TRAUMA-AUFSTELLUNG (SITA)
Das neue therapeutische Konzept ist sehr plausibel. Es macht der Klient*in ihre Probleme als posttraumatische Folgestörungen verständlich und eröffnet ihr unerwartete Lösungswege.
Für die Anerkennung auch durch andere Therapeuten und Therapie-Schulen ist jedoch der Nachweis der Wirksamkeit unbedingt erforderlich. Ein sehr aufwendiges Verfahren.
Jetzt bin ich sehr dankbar, dass Rebekka Eilers vom Lehrstuhl für biologische und klinische Psychologie der Katholischen Universität Eichstätt sich bereit erklärt hat, zusammen mit einer Masterandin Leonie Bücheler eine Wirksamkeitsprüfung der SITA durchzuführen.
Ich weiss, dass jede Klient*in, die sich zu einer Aufstellung anmeldet, nur ein Thema kennt: kann ihr Problem gelöst werden? Und Ihr könnt sicher sein, dasss ich mein Mögliches tun werde, um für euch eine Lösung zu finden.
Jetzt bitte ich jedoch die Teilnehmer meiner Therapieseminare, ihr eigenes Problem für kurze Zeit zurück zu stellen, um mich zu unterstützen bei einer Wirksamkeitsprüfung.
Dazu ist es erforderlich, dass sie eine
- Aufklärung über Datenschutz zur Kenntnis nehmen und der Teilnahme zustimmen,
- zu drei Terminen: vor, 6 Wochen und erneut 6 Monate nach der Aufstellung 3 Fragebögen (Gesundheit, Trauma-Anamnese, und den Autonomie-Fragebogen, insgesamt ca. 40 Min.) ausfüllen.
Die anonymisierten Daten werden dann statistisch ausgewertet, um eine signifikante Veränderung nachzuweisen.
Die Beteiligung an dieser Untersuchung ist freiwillig und kann jederzeit wieder rückgängig gemacht werden.
TRAUMATHERAPEUTISCHE ALLGEMEINSPRECHSTUNDE
Die Aufstellungsvideos bei Youtube werden sehr gut besucht. An der Spitze steht die „Abgrenzung zur Mutter“, die inzwischen 33.000 mal aufgerufen wurde und einige sehr berührende Kommentare bekommen hat.
Wie bereits im letzten Newsletter angekündigt, plane ich eine neue Reihe von Aufstellungsvideos unter dem Titel: „Traumatherapeutische Allgemeinsprechstunde“. Mir wird immer deutlicher, dass letztlich alle seelischen und körperlichen Gesundheitsstörungen verstanden werden können als Traumafolgestörungen. Das heisst sie gehen zurück auf frühe traumatische Erlebnisse. Das neue Format „Blockierendes Element“ erlaubt es, die Traumen bewusst zu machen und zu bearbeiten, die für das aktuelle Problem verantwortlich sind.
Dafür suche ich Teilnehmer, mit einem konkreten kleinerem oder auch grösserem seelischen oder körperlichen Problem, das immer wieder in genau beschreibbaren Situationen auftaucht. Durch die Aufstellung können wir herausfinden, ob es sich um ein Trauma handelt – aus der eigenen Biografie – oder aus dem Familiensystem, und können versuchen, es zu lösen.
Ich plane Einzelaufstellungen – statt Repräsentanten nehme ich Stühle und Kissen. Die Videos möchte ich über Youtube zugänglich machen.
Klient*innen, die an diesen Aufstellungen teilnehmen wollen, bitte ich daher,
- mir mit ein paar Sätzen ihr „Problem“ zu schildern,
- ein Foto und ein Autonomie-Diagramm beizulegen,
- und eine Erklärung, dass sie einer Veröffentlichung bei Youtube verbindlich zustimmen.
TERMINE
Intensiv-Ausbildung für erfahrene Therapeuten
Diese Intensiv-Ausbildung ist gedacht für erfahrene Therapeuten anderer Schulrichtungen, welche die Lösungsprinzipien der SITA in ihre bisherige Vorgehensweise in Einzeltherapie integrieren möchten und nur wenig Bedarf an der Bearbeitung eigener Traumata haben.
Die verkürzte Intensiv-Ausbildung umfasst zwei Module a 4 Tagen (19 Zeitstunden). Zum Vergleich: die reguläre Ausbildung umfasst 2 mal 5 Module, die zur Anwendung auch in Gruppen befähigt und den Teilnehmer*innen sehr viel Gelegenheit für die Bearbeitung eigener Traumata im geschützten Raum einer fortlaufenden Gruppe bieten.
Termine: 1. 20.-23.02.2020 und 2. 02.-05.07.2020
Die beiden Module können nur gemeinsam als Block gebucht werden.
Das Honorar beträgt für die beiden Module € 1500, und ist bei der Anmeldung fällig.
INFO-ABEND UND KOLLEGIALER AUSTAUSCH ZUM THEMA “TRAUMA-AUFSTELLUNGEN”
- für Aufsteller und Therapeuten, die meine Arbeit kennen lernen wollen.
- für neue Klienten, die meine Arbeit kennen lernen wollen, und für
- diejenigen, die zwar schon die Einzelarbeit bei mir kennen, aber noch nicht das Aufstellen mit Stellvertretern.
Teilnahmekosten: Hospitation15€, mit Aufstellung für Voll/Halb/Nicht-Verdiener € 150/120/90.
AB SEPTEMBER INFOABENDE LANGLOTZ DONNERSTAGS 19-21h
Termine: 10. Oktober, 7. November, 28. November*, 12. Dezember* (*= eigene Aufstellung noch möglich)
Bitte vorher anmelden über E-mail, mit Angabe der Telefonnummer.
NEU: INFOABENDE PHIL KUTZELAMM in der Praxis Herzog Heinrichstr. 34 immer Mittwochs,19-21h
Info und Anmeldung über https://kutzelmann-aufstellungen.de/seminare-2
AUSBILDUNG 2020/2021
GRUNDSTUFE (Module 1-5)
1.: 24.-26.01.2020
2.: 20.-22.03.2020
3.: 22.-24.05.2020
4.: 17.-19.07.2020
5.: 11.-13.09.2020
Ersatz: 13.-15.11.2020
AUSBILDUNG 2019/2020
GRUNDSTUFE (Module 1-5)
1. 12.-14.4.2019
2. 21.-23.6.2019
3. 2.-4.8.2019
4. 5.11.-13.10.2019
5. 6.-8.12.2019
Teilnehmerliste voll!
AUFBAUSTUFE (Module 6-10)
6.: 14.-16.02.2020
7.: 17.-19.04.2020
8.: 12.-14.06.2020
9.: 7.-9.08.2020
10.: 9.-11.10.2020
(Ersatz 11.-13.12.2020)
AUSGEBUCHT! „QUEREINSTEIGER“, die bereits woanders Aufsteller-Ausbildung gemacht haben, müssen sich für WB 2020/21 anmelden, ab 1. Modul oder ab 6. Modul!
Weitere Informationen auf meiner Website unter Therapie-Weiterbildung.
Supervision in 2019/2020
Der nächste Termin, 04./05. November 2019, ist AUSGEBUCHT!
Nächste Termine: 27./28. April 2020 und 02./03. November 2020
Die Supervision ist in erster Linie für alle, die bei mir systemische Selbst-Integration gelernt haben, um sich über den neuesten “Stand der Kunst” informieren: um die neue „Selbst-Integrierende Trauma-Aufstellung“ (SITA) kennen zu lernen. Sie berücksichtigt das von Thomas Hensel beschriebene neue Paradigma, welches die neuesten neurobiologischen Erkenntnisse zur „Gedächtnis-Rekonsolidierung“ umsetzt und daher eine rasche und anhaltende Wirkung entfaltet.
Ich biete euch an, eigene neue Erfahrungen und Beobachtungen mit der Methode der SITA auszutauschen, sich für die Arbeit mit “schwierigen” Klienten Unterstützung zu holen und eigene Anliegen zu bearbeiten.
Zeiten: Erster Tag: 10-18h, Zweiter Tag: 9-17h.
Honorar: € 200
Bitte mit Adresse und Telefonnummer anmelden!
Ich grüsse euch alle herzlich
Ero
(versendet: 02.10.2019)