- Die Macht der Liebe
- Beginn Weiterbildung 2020/2021 um zwei Monate verschoben
- TERMINE
Liebe Freunde,
Liebe Kolleginnen,
Passend zu Weihnachten möchte ich euch als Traumatherapeut etwas über die Macht der Liebe berichten. Auch Leiden kann als Folge einer verwirrten Liebe verstanden werden. Das eröffnet einen Schlüssel zur Lösung.
Das Leid als Folge einer verwirrten Liebe
Zu mir kommen Menschen, die durch Traumatisierung tief unglücklich, resigniert, unlebendig, verbittert geworden sind. Durch die Trauma-Aufstellungen wird deutlich, wie sehr sie durch ein Trauma in ihrer eigenen Lebendigkeit blockiert sind. Warum haben sie ein eigenes oder ein übernommenes fremdes Traumata als Introjekt gespeichert – obwohl sie es überlebt haben, obwohl es meist schon Jahrzehnte vorbei ist?
Meist geschieht das aus einer unbewussten Liebe zu den traumatisierten Bezugspersonen, um sich mit ihnen verbunden zu fühlen, um ihnen zu zeigen: „du bist nicht alleine mit deinem Leid“.
Wenn Eltern durch eigenes erfahrenes Leid (Traumata) nicht sehen können, wie liebenswert, wie kreativ und begabt ihre Kinder sind, wenn sie ihre Kinder verletzen, so wie sie selbst verletzt worden sind, dann identifizieren sich Kinder mit diesen negativen Projektionen und entwickeln ein negatives Selbstbild. Sie teilen mit ihren Eltern deren Leid, deren schlechtes Selbstbild. Das Leiden verbindet sie symbiotisch mit ihren Eltern, so als könnten sie mit ihnen nur durch das Leiden verbunden sein. So wird das Leiden zur „Clubkarte“, welche die Zugehörigkeit zu einem traumatisierten Familiensystem ermöglicht. Daher halten sie unbewusst an dem Leiden fest, um diese Zugehörigkeit nicht zu verlieren.
Allerdings ist dadurch die Verbindung zu ihrem eigenen einzigartigen SELBST blockiert. Dies SELBST hat seine Würde und Schönheit, unabhängig davon, ob sie leiden, unabhängig davon, ob sie gebraucht werden.
So wie eine Rose ihre Würde hat, alleine dadurch dass sie d a i s t .
Aus einer unbewussten verwirrten Liebe („Loyalität“) mit den Eltern erscheint ihnen dies Selbst als fremd, unattraktiv, ja gefährlich oder verboten, weil es diese symbiotische Verbindung zu den Eltern unmöglich macht.
Die bedingungslose Liebe des SELBST
Wenn sie dann im Aufstellungsprozess das übernommene Trauma-Introjekt als toxisch und inkompatibel mit ihrem Selbst erkennen, dann können sie sich davon befreien. Jetzt geht es darum, wieder oder erstmals die Verbindung zu ihrem Selbst aufzunehmen, die durch das Traumaintrojekt verhindert wurde. Dazu hat sich folgender Lösungsdialog zwischen SELBST und Klient bewährt:
Wenn das „souveräne“ SELBST in der Familie der Klient*in nicht erwünscht war – weil da Anpassung und Unterordnung erwartet wurden – dann hat vielleicht die Klient*in diese Sichtweise übernommen, und konnte ihrerseits ihr SELBST nicht wertschätzen. Diese übernommenen Projektionen kann sie dadurch ablegen, dass sie mit der Hand symbolisch diese übernommene „Brille“ der Familie ablegt.
Danach sagt ihr SELBST: „Ich bin dein SELBST. Die Traumata mit deiner Familie konnte ich nicht verhindern. Das Schmerzliche ist vorbei, du hast es überlebt und ich bin immer für dich da.“
Die Klient*in hat das nicht erwartet und ist meist erleichtert und berührt. Sie räumt ihrerseits ein: “Offenbar habe ich den Problemen mit meiner Familie mehr Beachtung gegeben, als Dir. Das hast du nicht verdient.“ Das löst bei ihr meist ein Bedauern aus.
Erstaunlicherweise sind die Stellvertreter*innen des SELBST ihr deswegen jedoch nicht böse. Im Gegenteil, jedesmal zeigt sich dass das SELBST zur Klient*in eine Liebe hat, die bedingungslos ist. Das heisst, die Klient*in bekommt diese Liebe „gratis“! Sie muss dafür nichts leisten, und vor allem: sie muss dafür nicht leiden! Um sich jedoch mit ihrem SELBST verbinden zu können, muss sie die Achtung gegenüber ihrem SELBST durch eine tiefe Verneigung – Demut! – vor ihrem SELBST nachholen!
Danach ist eine tiefe Verbindung mit dem SELBST möglich – bisweilen zum ersten mal. Es ist sehr berührend, immer wieder zu erleben, wie sich Menschen durch diesen „Lösungsalgorithmus“ aus ihrem Leiden befreien können – wenn sie den Mut haben, auf die familiäre Loyalitätsbindung durch Leiden zu verzichten.
Es erfordert Mut – und Demut – um glücklich sein zu können.
Beginn Ausbildung Trauma-Aufstellung 2020/2021 um zwei Monate verschoben
Die Ausbildung umfasst die Vermittlung des Konzeptes und das Üben des „Lösungsalgorithmus“ der Systemischen Selbst-Integration. Die meisten Teilnehmer haben noch eigene ungelöste Themen. Durch das gemeinsame Bearbeiten dieser Themen in einer fortlaufenden Gruppe entsteht ein geschützter Raum. Dadurch besitzen diese Ausbildungsgruppen eine einzigartige therapeutische Qualität. Das ermöglicht den Teilnehmern tiefgreifende eigene Prozesse und vermittelt ihnen zugleich ein besseres, systemisches Verständnis für die Traumadynamik. Und sie erfahren an sich – und an den anderen – die Wirksamkeit des Konzeptes.
TERMINE
INFO-ABEND UND KOLLEGIALER AUSTAUSCH ZUM THEMA “TRAUMA-AUFSTELLUNGEN”
- für Aufsteller und Therapeuten, die meine Arbeit kennen lernen wollen.
- für neue Klienten, die meine Arbeit kennen lernen wollen, und für
- diejenigen, die zwar schon die Einzelarbeit bei mir kennen, aber noch nicht das Aufstellen mit Stellvertretern.
Teilnahmekosten: Hospitation15€, mit Aufstellung für Voll/Halb/Nicht-Verdiener € 150/120/90.
INFOABENDE LANGLOTZ DONNERSTAGS 19-21h
Termine 2019: 28. November, 12. Dezember. Termine 2020: 9. Januar*, 23.Januar* (*= eigene Aufstellung noch möglich)
Bitte vorher anmelden über E-mail, mit Angabe der Telefonnummer.
NEU: INFOABENDE PHIL KUTZELAMM in der Praxis Herzog Heinrichstr. 34 immer Mittwochs,19-21h
Info und Anmeldung über https://kutzelmann-aufstellungen.de/seminare-2
AUSBILDUNG 2020/2021
BEGINN VERSCHOBEN!
Es gibt noch freie Plätze!
GRUNDSTUFE (Module 1-5)
1.: 20.-22.03.2020
2.: 22.-24.05.2020
3.: 17.-19.07.2020
4.: 11.-13.09.2020
5: 13.-15.11.2020
AUSBILDUNG 2019/2020
AUFBAUSTUFE (Module 6-10)
6.: 14.-16.02.2020
7.: 17.-19.04.2020
8.: 12.-14.06.2020
9.: 7.-9.08.2020
10.: 9.-11.10.2020
(Ersatz 11.-13.12.2020)
AUSGEBUCHT! Anmeldung nur noch auf Warteliste möglich.
Weitere Informationen auf meiner Website unter Therapie-Weiterbildung.
NEU: „BASICS“-KURSE
Dr. Philipp Kutzelmann bietet drei zweitägige Weiterbildungskurse an, in Block 1 und 2 schildert er an konkreten Aufstellungsbeispielen die Entwicklung zur Selbst-integrierenden Trauma-Aufstellung (u.a. Virginia Satir, Bert Hellinger Varga von Kibed/Insa Sparrer), stellt Gemeinsamkeiten und Unterschiede dar und geht auch auf die Kritik an Hellinger und am Familienstellen ein.
29.02./01.03.2020 – Block 1: Ursprünge, Grundprinzipien und Kontroversen
06./07.06.2020 – Block 2: Unterschiedliche Herangehensweisen an das Phänomen Aufstellungen
19./20.09.2020 – Block 3: Aufstellungen im Einzelsetting
Mehr unter https://kutzelmann-aufstellungen.de/
Intensiv-Ausbildung für erfahrene Therapeuten
Diese Intensiv-Ausbildung ist gedacht für erfahrene Therapeuten anderer Schulrichtungen, welche die Lösungsprinzipien der SITA in ihre bisherige Vorgehensweise in Einzeltherapie integrieren möchten und nur wenig Bedarf an der Bearbeitung eigener Traumata haben.
Die verkürzte Intensiv-Ausbildung umfasst zwei Module a 4 Tagen (19 Zeitstunden). Zum Vergleich: die reguläre Ausbildung umfasst 2 mal 5 Module, die zur Anwendung auch in Gruppen befähigt und den Teilnehmer*innen sehr viel Gelegenheit für die Bearbeitung eigener Traumata im geschützten Raum einer fortlaufenden Gruppe bieten.
Termine: 1. 20.-23.02.2020 und 2. 02.-05.07.2020
Die beiden Module können nur gemeinsam als Block gebucht werden.
Das Honorar beträgt für die beiden Module € 1500, und ist bei der Anmeldung fällig.
Es gibt nur noch wenige freie Plätze!
Supervision in 2019/2020
Termine 2020: 27./28. April 2020 und 02./03. November 2020
Die Supervision ist in erster Linie für alle, die bei mir systemische Selbst-Integration gelernt haben, um sich über den neuesten “Stand der Kunst” informieren: um die neue „Selbst-Integrierende Trauma-Aufstellung“ (SITA) kennen zu lernen. Sie berücksichtigt das von Thomas Hensel beschriebene neue Paradigma, welches die neuesten neurobiologischen Erkenntnisse zur „Gedächtnis-Rekonsolidierung“ umsetzt und daher eine rasche und anhaltende Wirkung entfaltet.
Ich biete euch an, eigene neue Erfahrungen und Beobachtungen mit der Methode der SITA auszutauschen, sich für die Arbeit mit “schwierigen” Klienten Unterstützung zu holen und eigene Anliegen zu bearbeiten.
Zeiten: Erster Tag: 10-18h, Zweiter Tag: 9-17h.
Honorar: € 200
Bitte über die Homepage – Anmeldeformular – anmelden!
Ich grüsse euch alle herzlich
Ero
(versendet: 8.12.2019)