• NEUER INTENSIVKURS 2020/2021
  • AUFSTELLUNG MIT EINEM 10-JÄHRIGEN MÄDCHEN
  • RESILIENZTRAINING ZUR TRAUMAPROPHYLAXE
  • TERMINE


Liebe Freunde,
Liebe Kolleginnen,

gerade habe ich zusammen mit Phil Kutzelmann das erste Modul unseres neuen Intensivkurses 2020 geleitet. 17 erfahrene Psychotherapeut*innen, die zwischen 20-30 Jahre Berufserfahrung habe, waren für 4 Tage zusammen, um das neue Traumatherapie Konzept zu erlernen. Allein durch das Einüben der Lösungsalgorithmen wurden bei vielen Teilnehmer*innen alte ungelöste Themen getriggert, so dass sehr emotionale Transformationsprozesse stattfinden konnten.

NEUER INTENSIVKURS 2020/2021

Dieses neue Ausbildungsformat ist offensichtlich geeignet, in kurzer Zeit sowohl kognitive als auch emotionale „Nahrung“ zu vermitteln. Daher habe ich mich entschlossen, bereits im Dezember 2020 einen neuen Intensivkurs mit zwei Modulen zu starten. Termine siehe unten.

Daniela M., eine Teilnehmerin der Intensivausbildung war danach so animiert, dass sie spontan ihre erste Aufstellung machte für die Tochter eines lieben Freundes. Sie berichtet:

AUFSTELLUNG MIT EINEM 10-JÄHRIGEN MÄDCHEN

Anliegen: Ihre Mutter will zurück nach Tschechien gehen und ihr Vater wird hier in Deutschland bleiben. Und sie muss sich entscheiden, wohin sie geht. Die Aufstellung sollte ihr helfen, selber zu spüren, wohin sie gehen möchte.
Sie hat aufgestellt:
– die Mama mit erwachsenem Selbst (ES) und kindlichem Selbst (KS)
– den Papa
– das Mädchen mit ES und KS

Ich habe sie die Figuren frei aus Gegenständen meiner Wohnung wählen lassen und war beeindruckt, was sie ausgewählt hat: Kraftsteine, Klangherzen, australische Tierfiguren. Jeweils äußerst passend für die Stellvertreterposition die sie übernehmen sollten, wie ich fand.

Ich habe ihr vorgeschlagen, drei Grenzen zu legen: eine zwischen D und Tschechien, und sie hat sich einmal zur Mama nach T gestellt und einmal zum Papa nach D.
Auf der jeweiligen Seite haben wir dann eine Grenze zwischen ihr und dem jeweiligen Elternteil gelegt, damit sie besser unterscheiden kann, zwischen dem was ihr Gefühl ist und das von Mama oder Papa.

Ich war beeindruckt, wie sie in der Lage war, z. B. das ES und das KS der Mama dadurch zu spüren, dass sie die Figur mit ihrem Finger berührte. Und sie konnte für diese Figuren sprechen. Sie hat mich ganz richtig bzgl. der Figur für ihr „ich“berichtigt und mir gezeigt, dass dieses eine Figur braucht, die genauso klein ist wie ihr KS, weil sie ja noch ein Kind ist. Für ihr ES hat sie einen wunderschönen, kugelförmigen Malachit gewählt, der wie eine Hellseherkugel wirkt.

Ich glaube, durch die Aufstellung konnte sie die Mama besser verstehen; insbesondere deren KS, dass es wieder nach Tschechien ziehen will. Und sie konnte ihr durch die Grenzziehung sagen: „Ich bin ich und Du bist Du. Du hast das Recht für Dich zu entscheiden, was das Beste für Dich ist. Aber auch ich möchte für mich entscheiden, was das Beste für mich ist. Und ich möchte hier in meinem Zuhause bei Papa bleiben. Ich finde es schade, dass Du nicht noch zwei Jahre warten kannst zu gehen, bis ich größer bin.“

Danach sagte sie: „Das fühlte sich mutig an, dass ich mich getraut habe ihr das zu sagen.“

Kommentar
Diese Aufstellung hat mich sehr beschäftigt und veranlasst mich zu folgenden Überlegungen.
Eine Trennung der Eltern, zumal wenn sie wie in diesem Fall mit einer räumlichen Distanz der Eltern verbunden ist, kann für ein Kind ein Trauma sein. Dem Kind die Entscheidung zwischen den beiden Eltern anzuvertrauen, kann auch eine Überforderung sein, und bei ihm hinterher Schuldgefühle auslösen.
Oft sind die Eltern mit ihrem Kind so symbiotisch verbunden, dass sich eigenes und Fremdes vermischt, sodass sie nicht unterscheiden können, was bei einer Trennung für das Kind richtig wäre. Das Kind wird dann von dieser Verwirrung angesteckt und kann nicht spüren, was es selber will.
Durch diese Vorgehensweise kann ein Kind lernen, zu unterscheiden (differenzieren), zwischen

  • einem erwachsenen und einem kindlichen Teil, bei sich und bei der Mutter.
  • zwischen dem eigenen Zuständigkeits-Raum – und dem der Mutter.

Erst durch diese Unterscheidungsschritte konnte sie sich innerlich gegenüber der Mutter soweit distanzieren, dass sie spüren könnte, was für sie selber stimmt, so dass sie sich entscheiden konnte.

Natürlich bleibt abzuwarten, ob das auf die Dauer trägt.
Aber wie es scheint hat sie durch den Prozess auch mehr Selbst-Vertrauen gewonnen: „Das fühlte sich mutig an, dass ich mich getraut habe ihr das zu sagen.“

RESILIENZTRAINING ZUR TRAUMAPROPHYLAXE

Diese Aufstellung hat dem Kind ermöglicht
1. durch Differenzierung mehr Struktur zu entwickeln, sodass sie
2. in der Lage war, selber eine Lösung zu finden, die sich für sie selber stimmig anfühlt. und dass sie
3. der eigenen Kriterien für diese Entscheidung bewusst wurde. und dass sie
4. das als eigene Leistung erleben konnte, auf die sie stolz sein kann.
So konnte sie an dieser belastenden Situation (“potentiell traumatisierend”) wachsen.
Anders gesagt: Der Zuwachs an Struktur ist verbunden mit einer Zunahme der Resilienz, bzw. einer Zunahme der Fähigkeit zur Rekonsolidierung.
Das belastende Ereignis kann angemessen verarbeitet werden und muss nicht”symbolisch verzerrt” gespeichert werden, sodass daraus ein Stressor und ein Stressornetzwerk werden muss.
Ofensichtlich hat Daniela spontan ein neues „Format“ entwickelt:
Resilienztraining zur Trauma-Prophylaxe.

TERMINE

INFO-ABEND UND KOLLEGIALER AUSTAUSCH ZUM THEMA “TRAUMA-AUFSTELLUNGEN”
  • für Aufsteller und Therapeuten, die meine Arbeit kennen lernen wollen.
  • für neue Klienten, die meine Arbeit kennen lernen wollen, und für
  • diejenigen, die zwar schon die Einzelarbeit bei mir kennen, aber noch nicht das Aufstellen mit Stellvertretern.

Teilnahmekosten: Hospitation 20€, mit Aufstellung für Voll/Halb/Nicht-Verdiener 170/130/90€ .

INFOABENDE LANGLOTZ DONNERSTAGS 19-21h
Termine 2020: 12. März, 26. März, 02.April*, 16.April* (*= eigene Aufstellung noch möglich)
Bitte vorher anmelden über E-mail, mit Angabe der Telefonnummer.

INFOABENDE KUTZELMANN in der Praxis Herzog Heinrichstr. 34 immer Mittwochs,19-21h
Info und Anmeldung über https://kutzelmann-aufstellungen.de/seminare-2


AUSBILDUNG 2020/2021, NEU: 8 statt bisher 10 Module!

GRUNDSTUFE (Module 1-4)
1: 20.-22.03.2020
2: 22.-24.05.2020
3: 17.-19.07.2020
4: 11.-13.09.2020

AUFBAUSTUFE (Module 5-8)
5: 15.-17.1.2021
6: 19.-21.3.2021
7: 21.-23.5.2021
8: 23.-25.7.2021
Ersatztermin: 24.-26.9.2021.

Honorar: € 500 je Modul, wird kurz vor Beginn des Moduls abgebucht.

Weitere Informationen auf meiner Website unter Therapie-Weiterbildung.

NEU: „BASICS“-KURSE

Da ich in den Ausbildungsmodulen vorwiegend die Methoden SSI und SITA vermittle, bietet Dr. Philipp Kutzelmann ergänzend drei zweitägige Weiterbildungskurse an. In Block 1 und 2 schildert er an konkreten Aufstellungsbeispielen die Entwicklung zur Selbst-integrierenden Trauma-Aufstellung (u.a. Virginia Satir, Bert Hellinger Varga von Kibed/Insa Sparrer), stellt Gemeinsamkeiten und Unterschiede dar und geht auch auf die Kritik an Hellinger und am Familienstellen ein.
29.02./01.03.2020 – Block 1: Ursprünge, Grundprinzipien und Kontroversen
06./07.06.2020 – Block 2: Unterschiedliche Herangehensweisen an das Phänomen Aufstellungen
19./20.09.2020 – Block 3: Aufstellungen im Einzelsetting
Mehr unter https://kutzelmann-aufstellungen.de/

NEU: Intensiv-Ausbildung für erfahrene Therapeuten
Neuer Kurs 2020/2021

Diese Intensiv-Ausbildung biete ich zusammen mit Dr. phil. Philipp Kutzelmann an. Sie ist gedacht für erfahrene Therapeuten – auch anderer Schulrichtungen – welche die Lösungsprinzipien der SITA in ihre bisherige Vorgehensweise integrieren möchten und nur wenig Bedarf an der Bearbeitung eigener Traumata haben.
Die verkürzte Intensiv-Ausbildung umfasst zwei Module a 4 Tagen (19 Zeitstunden). Zum Vergleich: die reguläre Ausbildung umfasst 2 mal 4 Module, die zur Anwendung der Methode auch in Gruppen befähigt und den Teilnehmer*innen sehr viel Gelegenheit für die Bearbeitung eigener Traumata im geschützten Raum einer fortlaufenden Gruppe bieten.

Termine: 1. 03.-06.12.2020 und 2. 08.-11.4.2021

Die beiden Module können nur gemeinsam als Block gebucht werden.
Das Honorar beträgt für die beiden Module € 2000, und ist bei der Anmeldung fällig.


Supervision

Termine 2020: 27./28. April 2020 und 02./03. November 2020

Die Supervision ist in erster Linie für alle, die bei mir systemische Selbst-Integration gelernt haben, um sich über den neuesten “Stand der Kunst” informieren: um die neue „Selbst-Integrierende Trauma-Aufstellung“ (SITA) kennen zu lernen. Sie berücksichtigt das von Thomas Hensel beschriebene neue Paradigma, welches die neuesten neurobiologischen Erkenntnisse zur „Gedächtnis-Rekonsolidierung“ umsetzt und daher eine rasche und anhaltende Wirkung entfaltet.
Ich biete euch an, eigene neue Erfahrungen und Beobachtungen mit der Methode der SITA auszutauschen, sich für die Arbeit mit “schwierigen” Klienten Unterstützung zu holen und eigene Anliegen zu bearbeiten.

Zeiten: Erster Tag: 10-18h, Zweiter Tag: 9-17h.
Honorar: € 250

Teilnehmerzahl begrenzt! Bitte rechtzeitig anmelden mit unserem neuen

Anmeldeformular >

 

Ich grüsse euch herzlich

Ero

(versendet: 29.02.2020)