• Schattensegler
  • Erzieht uns Corona zu mehr Verantwortung?
  • Die Abgehobenen
  • Wenn das Leben Struktur bekommt
  • TERMINE


Liebe Freunde,
Liebe Kolleg*innen,

ich hoffe euch geht es allen gut in diesen herausfordernden Zeiten! Hier gibt es wieder neue Beobachtungen, Überlegungen und eine Rückmeldung.

Schattensegler

Dieser Begriff tauchte im letzten Therapieseminar auf. Während ich eine Aufstellung mit einer Teilnehmer*in machte, sahen die anderen zu, ohne dabei von den anderen gesehen zu werden. Manche, die bemerkten, dass sie dasselbe Thema hatten, nutzten die Chance, um gleichzeitig mit ihren Figuren den Lösungsprozess durchzumachen. Sie „segelten im Windschatten“ der Klient*in. So machten sie selber eine heilsame Erfahrung, getreu dem Motto: Auch Heilung kann ansteckend sein!
Ein Tip für diejenigen, die sich – noch – nicht für eine Aufstellung anmelden wollen: besorgen sie sich die Figuren, schauen sie sich ein Video an, dessen Thema sie anspricht und probieren sie das „Schattensegeln“!

Erzieht uns Corona zu mehr Verantwortung?

Die zweite Corona-Welle kommt auf uns zu. Ist ein zweiter Lockdown vermeidbar? Für manche, die sich vom ersten noch nicht finanziell erholt haben, wäre das eine Katastrophe. Das ist für uns alle eine grosse Herausforderung. Viele Menschen glauben das Recht zu haben, ihre Freiheiten „geniessen“ zu können, ohne sich Gedanken über die Folgen für andere zu machen. Corona zeigt uns erbarmungslos: diejenigen, die glauben, auf Vorsichtsmassnahmen verzichten zu können, die vielleicht bewusst eine Infektion riskieren, um „es hinter sich zu haben“, gefährden auch andere. Aber anders als sonst werden sie nun dafür zu Verantwortung gezogen und müssen Bussgelder zahlen.

Die Abgehobenen

Im letzten halben Jahr hatte ich viele Klient*innen mit „frühen Beziehungsstörungen“. Dabei konnte ich regelmässig eine typische Haltung beobachten: Die Betroffenen neigten zu Kontrolle und Perfektionismus. Sie zeigten ein übertriebenes Verantwortungsgefühl, fühlten sich dadurch den anderen überlegen – dabei waren sie oft erschöpft und einsam. Dies Verhaltens-Muster kann als Trauma-Folge verstanden – und daher auch behandelt werden.
Wenn Eltern selber traumatisiert sind, können sie ihrem Kind bisweilen nicht Halt und emotionale Zuwendung geben. Im Gegenteil erwarten sie von ihm, dass es auf sie und ihre Bedürfnisse Rücksicht nimmt. Für die Klient*in bedeutet das, dass sie in dieser „Realität“ von emotionaler Verlassenheit und Überforderung kein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln kann. Um in dieser Mangelsituation zu überleben, muss sie sich an diese Mangelsituation anpassen. Wie es scheint verinnerlicht sie häufig diese äussere Erfahrungen von Überforderung und Verlassenwerden und entwickelt ein „falsches“ Selbst-Konzept, das geprägt ist von einer Tendenz zu Perfektionismus und Kontrolle. Sie fühlt sich unangemessen verantwortlich für die Anderen – und vernachlässigt dabei systematisch die eigenen Bedürfnisse. Vielleicht ist sie darauf noch – heimlich – stolz und fühlt sich den anderen überlegen. So kommt es zu einer inneren Spaltung zwischen einem – „falschen“ – Grössenselbst und dem „wahren“ Selbst, das aber von der Umgebung und von ihr selbst abgewertet wird. Die Betroffenen leiden innerlich unter Einsamkeit und Unwertgefühlen. Manche versuchen das nach aussen zu verschleiern durch Besserwisserei und Abwerten der Andren. Aus dieser „Falle“ finden sie selber oft keinen Ausweg.
Einzelne Aspekte finden sich in diesem Aufstellungsbeispiel:
https://youtu.be/Xk6g09x3Q7s

Wenn das Leben Struktur bekommt

Hier die Rückmeldung einer anderen Klient*in:
Nach der letzten Aufstellung vertiefte sich nochmals mehr mein Verständnis zu meiner Geschichte und meinen Verhaltensweisen und die Dynamik die dadurch in meinem Leben immer wieder entstand. Ich bekomme eine andere Haltung und Beziehung zum Aussen, zu Menschen die mir begegnen, meinem Partner, meinen Kindern und zu mir selbst. Das alles vollzieht sich langsam, fühlt sich noch neu an und auch mein Verhalten ändert sich – aus sich selbst heraus. Das merke ich daran, daß ich stiller bin, mehr nur beobachte, anstatt zu reagieren und mich immer wieder in meinem Raum aufhalte oder mich dahin zurückbringe, wenn ich bemerke daß ich da nicht bin. Auch gedanklich. Wenn ich bemerke, dass ich gedanklich andere Räume betrete oder dazu aufgefordert werde, stoppt mich auch da der Trainer. Es fühlt sich streckenweise auch einsam an und trotzdem richtig. Beschreiben kann ich das im Moment nicht so genau, deshalb kommt auch meine Rückmeldung diesmal später. Diese Veränderungen in mir oder dieses immer mehr bewusst werden, was mein Verhalten war, noch ist, wie es sein kann und vor allem auch sein darf, ist streckenweise anstrengend, aufwühlend und trotzdem stärkend und der richtige Weg. Er schafft Raum für neues. Ich komme mehr in mein Leben oder bekomme überhaupt mehr ein eigenes Leben. Was mir in der 2.Aufstellung bewusst wurde, war: Daß ich Situationen in denen Grenzüberschreitungen stattfinden gar nicht aushalten muss. Das war ich bisher gewohnt. Ich konnte das, wenn auch mit einem enormen Energieaufwand, immer irgendwie meistern und aushalten. In der Aufstellung wurde mir durch die beiden roten Klötze ( die Michi und das Problem ) klar, daß ich das Grenzüberschreitende von aussen, von vorne herein stoppen kann – also daß ich gar nicht erst in die Situation bzw. in diesen Raum eintreten und das aushalten muss. Das ist eine sehr wertvolle Erkenntnis! Ebenso hilfreich und stärkend ist für mich der Gedanke…., daß jeder Mensch eine Grundausstattung in sich trägt, die kraftvoll, frei und souverän ist und daß ich dafür nichts leisten muss. Das ist in bestimmten Situationen noch ungewohnt für mich, auch noch nicht gleich umsetzbar, dennoch verändert sich meine innere Haltung in diese kraftvolle Richtung. Hilfreich ist dafür das Video der beiden Aufstellungen immer wieder anzusehen. Es vertieft diese neuen Erkenntnisse und hilft das neue Verhalten zu formen. Michi

Kommentar

Mich beeindruckt, wie präzise und differenziert Michi – die selber Therapeutin ist – die unterschiedlichen Aspekte dieses Transformationsprozesses beschreibt: das Wahrnehmen der Verstrickungen, die Wirkung der Interventionen und die Veränderungen in ihrem Verhalten und in ihrem Fühlen: zunächst überrascht, ja befremdet, schliesslich gestärkt und kraftvoll.

TERMINE

Therapieseminare ONLINE

24.-25. Oktober noch freie Plätze ausgebucht für Klient*innen mit Anliegen, für Hospitant*innen (ohne Aufstellung) noch freie Plätze.
28.-29. November noch freie Plätze

Achtung! Geänderte Seminarzeiten: Samstag (9:30h bis ca. 19h) und Sonntag (9:30h bis ca. 14h)

HONORAR NEU!:
Mit Aufstellung, Erstteilnehmer:
Vollverdiener: Euro 300.- Geringverdiener: Euro 250.-
Nichtverdiener: Euro 200.-
Eine zweite Aufstellung ist manchmal möglich, wenn genug Zeit bleibt.
Sie kostet zusätzlich Euro 100.-
Bonus für Wiederholer mit Aufstellung:
jeweils Euro 50.- Ermäßigung
für Hospitanten ohne eigene Aufstellung:
Jeweils Euro 100.-
Anmeldung unter www.e-r-langlotz.de

Online-Ausbildungs-Seminare

Auch Ausbildungsseminare werden nur noch online stattfinden.

Ich biete, zusammen mit meinem Assistenten und Kollegen Dr. phil. Philipp Kutzelmann zwei unterschiedliche Formen der Ausbildung an:

A Grundausbildung in 8 Modulen à 3 Tage über zwei Jahre.
Hier wird das Konzept und die verschiedenen Formate ausführlich erläutert und eingeübt. Es gibt Raum für das Bearbeiten eigener Anliegen – das ist nach unserer Erfahrung die entscheidende Voraussetzung, um diese Therapieform wirksam anwenden zu können. Abschluss mit Zertifikat und mit der Option auf die Therapeutenliste zu kommen.
und
B Verkürzte Intensivausbildung in 2 Modulen à 4 Tage.
Diese Ausbildung ist gedacht für erfahrene Therapeuten, die ihre eigenen Traumata bereits – mehr oder weniger – bearbeitet haben, und die Elemente dieses Konzeptes in ihre eigene therapeutische Arbeit integrieren möchten.

A NEU: Online Grundausbildung 2021/2022 (Termine siehe Homepage)

GRUNDSTUFE (Module 1-4)
1: 12.-14.2.2021
2: 16.-18.4.2021
3: 11.-13.6.2021
4: 17.-19.9.2021
(E1 19.-21.11.2021 Ersatztermin)

AUFBAUSTUFE (Module 5-8)
5: 11.-13.2.2022
6: 15.-17.4.2022
7: 10.-12.6.2022
8: 23.-25.9.2022
(E2 18.-20.11.2022 Ersatztermin)

Zeiten: jeweils von 09:30-13h und 15h-18h
Honorar: € 400 je Modul, wird kurz vor Beginn des Moduls abgebucht.

Online Grundausbildung 2020/2021 (Termine siehe Homepage)

Weitere Informationen und Anmeldungen unter Therapie-Weiterbildung.

B Verkürzte Intensivausbildung SITA in 2 Modulen a 4 Tage

Kurs 2020/2021

Diese Intensiv-Ausbildung biete ich zusammen mit Dr. phil. Philipp Kutzelmann an. Sie ist gedacht für erfahrene Therapeuten – auch anderer Schulrichtungen – welche die Lösungsprinzipien der SITA in ihre bisherige Vorgehensweise integrieren möchten und nur wenig Bedarf an der Bearbeitung eigener Traumata haben.
Die verkürzte Intensiv-Ausbildung umfasst zwei Module a 4 Tagen (19 Zeitstunden). Zum Vergleich: die reguläre Ausbildung umfasst 2 mal 4 Module, die zur Anwendung der Methode auch in Gruppen befähigt und den Teilnehmer*innen sehr viel Gelegenheit für die Bearbeitung eigener Traumata im geschützten Raum einer fortlaufenden Gruppe bieten.

Termine:
1. 03.-06.12.2020 und
2. 08.-11.04.2021
Zeiten: jeweils 9:30-13h und 15-18h

Die beiden Module können nur gemeinsam als Block gebucht werden.
Das Honorar beträgt für die beiden Module € 1500, und ist bei der Anmeldung fällig.

INFO-ABEND UND KOLLEGIALER AUSTAUSCH ZUM THEMA “Online-Strukturtraining”
  • für Aufsteller und Therapeuten, die meine Arbeit kennen lernen wollen.
  • für neue Klienten, die meine Arbeit kennen lernen wollen, und für
  • diejenigen, die zwar schon die Einzelarbeit bei mir kennen, aber noch nicht das Aufstellen mit Figuren.

Zeit: DONNERSTAGS 19-21h
Termine 2020: 29.* Oktober, 5.* und 19.* November (*= eigene Aufstellung noch möglich)
Teilnahmekosten: Hospitation 20€, mit Aufstellung für Voll/Halb/Nicht-Verdiener 150/120/90€ .
Bitte vorher anmelden über praxis@e-r-langlotz.de, mit Angabe der Telefonnummer.

ONLINE-SUPERVISION 2020/2021

Termine: 02./03. November 2020, 08./09. März 2021, 07./08. November 2021

Die Supervision ist in erster Linie für alle, die bei mir systemische Selbst-Integration (SSI) gelernt haben, um sich über den neuesten “Stand der Kunst” informieren: um das neue Konzept „Strukturtraining als Therapie“ kennen zu lernen. Dies Konzept berücksichtigt das von Thomas Hensel beschriebene neue Paradigma, welches die neueren neurobiologischen Erkenntnisse zur „Gedächtnis-Rekonsolidierung“ umsetzt und daher eine rasche und anhaltende Wirkung entfaltet.
Ich biete euch an, eigene neue Erfahrungen und Beobachtungen mit der Methode der SSI auszutauschen, sich für die Arbeit mit “schwierigen” Klienten Unterstützung zu holen und eigene Anliegen zu bearbeiten.

Zeiten: Erster Tag: 9:30-18h, Zweiter Tag: 9:30-17h.
Honorar: € 250

Teilnehmerzahl begrenzt! Bitte rechtzeitig anmelden per Anmeldeformular >

Ich grüsse euch herzlich!
Schützt euch und
BLEIBT XUND!

Ero

(versendet: 20.10.2020)