Der Lösungs-Prozess
Bisweilen hat der Klient gelernt, sein Selbst abzuwerten. Wenn er die Sichtweise der Eltern übernommen hat, dann kann er sich davon befreien, indem er symbolisch die „Brille der Eltern“ ablegt. Jetzt erkennt er, dass an seinem Selbst nichts auszusetzen ist, und kann mit ihm eins werden – statt sich mit anderen zu identifizieren. Durch diesen Abgrenzungsprozess lernt er seine – bis dahin blockierte – Kraft wieder für sich einzusetzen – statt gegen sich. Sein Gesicht entspannt sich, seine Haltung ändert sich, er strahlt. Dieser emotionale Prozess setzt seine blockierte Kraft wieder frei, und damit auch seine Selbstachtung, seine Würde, seine Lebendigkeit und Fröhlichkeit.
Im Ritual der „Gegenabgrenzung“ wird ihm bewusst, dass er bisher die „gesunde“ Abgrenzung des Gegenübers als kränkend erlebte. Das gehörte zur Verwirrung seiner Konditionierung: er wurde ja dazu erzogen, sich in fremden Räumen, für fremde Interessen zu engagieren. Wenn er sich bewusst macht, dass auch der andere das Recht hat, wie ein Tiger sein Territorium zu schützen, dann kann er lernen, das „sportlich“ zu sehen. Er lernt, zu seiner eigenen Stärke zu stehen – und sich auch starken Menschen gegenüber als ebenbürtiger Partner zu erleben.
Diese neue Form der Familienaufstellung ermöglicht dem Klienten, sein Symbiosemuster zu erkennen und in einem verdichteten Prozess dessen widersprüchliche Aspekte bewusst zu machen und gezielt zu lösen.