INSTITUT SYSTEMISCHE SELBST-INTEGRATION LANGLOTZ-KUTZELMANN
- Reaktionen auf meinen Newsletter vor einer Woche
- Wie früh verstorbene Geschwister die eigene Selbst-Verbindung blockieren können
- TERMINE
Liebe Kolleg*innen,
liebe Freunde,
mir geht es wieder gut, ich kann wieder arbeiten – nachdem ich zwei Wochen alle Termine absagen und verschieben musste.
Und dieser Newsletter kommt bereits eine Woche nach dem letzten!?
Reaktionen auf meinen Newsletter vor einer Woche
Ich bin sehr dankbar über die unterschiedlichen Reaktionen auf meinen Newsletter vor einer Woche.
Es gab kritische Anmerkungen von Phil, von MitarbeiterInnen und von KlientInnen, die mich überzeugt haben.
Ich werde in keiner Weise meine Aufstellungs-Arbeit davon abhängig machen, dass die KlientInnen ihre Aufstellung auch für andere zugänglich machen.
Gerade weil in unserer Gesellschaft Betroffene wegen ihrer Probleme bloßgestellt und abgewertet werden, ist es so wichtig, dass sie in der Therapie geschützt sind. Das hat für mich Vorrang, vor allen anderen Gesichtspunkten.
Natürlich ist es mir nach wie vor ein Anliegen, unser neues Konzept allen zu Verfügung zu stellen, die sich selber aus früh erworbenen Anpassungsmustern befreien wollen. Diese Themen meiner KlientInnen – die auch meine eigenen waren – haben mich vor 40 Jahren veranlasst, nach neuen Lösungen zu suchen, die zugleich einfach, wirksam und „artgemäss“ waren. Und es macht mich sehr glücklich, wenn ich heute sehe, dass diese Vision von damals zur Realität wurde.
Ich bin daher sehr dankbar dafür, dass gestern zwei KlientInnen spontan bereit waren, ihre Aufstellung für alle zugänglich zu machen, weil sie den Wert dieser öffentlichen Videos für ihren eigenen Klärungsprozess kennen und schätzen gelernt haben:
Stefan https://youtu.be/FnI5ydX0e4M und
Christine Teil 1 https://youtu.be/xYeU3b1YHQ8 und
Teil 2 https://youtu.be/5RWC_6tX1HY
In dieser Aufstellung tauchte ein früh verstorbener älterer Bruder auf, zu dem Christine – ihr selber bisher nicht bewusst – eine unerwartet starke emotionale Verbindung hatte, die entscheidend auf ihr bisheriges Leben eingewirkt hatte, indem sie – zusätzlich zum Eltern-Thema – ihre Selbst-Verbindung blockierte. Und genau da brach die Internetverbindung ab. Da ich das schon mehrmals erlebt habe, kann das wohl kein Zufall sein.
Wie früh verstorbene Geschwister die eigene Selbst-Verbindung blockieren können
Den meisten von euch wird inzwischen das Thema „überlebender Zwilling“ bekannt sein, ein frühes, vorgeburtliches Verlust-Trauma, das schätzungsweise 40% der Bevölkerung betrifft. Es bestimmt – bisweilen überraschend stark – das Selbstbild, das Erleben und Verhalten und vor allem auch die Partnerbeziehungen der Betroffenen, ohne dass ihnen das bewusst ist. Häufig ist es mit anderen frühen Beziehungstraumen verbunden und verstärkt bei den Betroffenen das Ausmass ihrer Verwirrung. So auch bei Stefan´s konflikthafter Beziehung zu seiner älteren Schwester (s.o.)
Dies Thema ist bei „Schul“-PsychologInnen und – TherapeutInnen leider weitgehend unbekannt, vielleicht weil sie sich nicht vorstellen können, dass bereits ein Embryo ein Verlusttrauma erleben und so abspeichern kann, dass es ihn lebenslang prägt.
Eine ganz ähnliche verwirrende Wirkung können früh verstorbene, abgegangene oder abgetriebene Geschwister haben, von denen die KlientInnen selber manchmal gar nicht wissen dass es sie gab.
Christine wusste zwar, dass es vor ihr einen früh verstorbener Bruder gab – der einzige Sohn der Eltern. Aber ihr war nicht bewusst, dass sie mit ihm „identifiziert“ war. Erst, als sie ihn „ins Licht gehen lassen“ sollte, wurde sie überwältigt von unerwartet tiefem Schmerz und Trauer, und es tauchte die Vorstellung auf, für die Eltern wäre es besser gewesen, wenn sie gestorben wäre und nicht der einzige so ersehnte Sohn. Das war auch die Erklärung für ihren Glaubenssatz: „ich habe nicht das Recht, lebendig und glücklich zu sein“ der sie bei der Annäherung an ihr wahres Selbst blockiert hatte.
Umso erleichternder war es dann für sie, dass dieser unbekannte Bruder – nachdem sie ihm mit guten Wünschen los gelassen hatte – ihr seinerseits wünschte: „lebe deine Lebendigkeit!“
Und als es sich für sie schwer anfühlte, ihr eigenes Elterntrauma aus ihrem Raum zu schieben, war es für die eine stimmige Vorstellung, den „grossen Bruder“, dessen freundliche Zuwendung sie gerade erst kennen gelernt hatte, zu bitten, noch einmal für sie da zu sein und sie bei der Abgrenzung zu unterstützen. Danach war sie selber dazu fähig, und konnte ihn wieder ins Licht gehen lassen.
Mich berührt immer wieder dies Potential der Aufstellungsarbeit, verborgene, und bisweilen verwirrte Liebe so ans Licht zu bringen, dass Versöhnung möglich wird, mit sich selbst, und dann auch mit den anderen.
TERMINE
Online-Therapie-Seminare 2023
Leitung: Ero Langlotz
01.-02. Dezember 2023
ZEITEN
Seminarbeginn Freitag 15.00 Uhr
Freitag 15.00h – ca. 19.00h
Samstag 09.30h – 13.00h und 15.00h – ca. 18.30h
– kein Aufstellungsplatz mehr.
Bei allen Therapieseminaren gibt es uneingeschränkt Hospitationsplätze!
Termine und Anmeldung unter
https://www.e-r-langlotz.de/therapie/therapieseminare/
Auch Heilung kann ansteckend sein!
Die online-Therapieseminare ermöglichen es jeder Teilnehmer*in, die Lösungsprozesse der anderen Teilnehmer*innen intensiv mit zu erleben. Er/sie kann sogar parallel zur Aufstellung mit Figuren das eigene Thema aufstellen. Dies Aufstellen im Windschatten nennen wir „Schattensegeln“. Gleichzeitig ist die Teilnehmer*in dabei in ihrer vertrauten Umgebung, geschützt und unsichtbar für die anderen. So kommen die eigenen Themen in Resonanz. Das macht Mut, sich für den eigenen Prozess zu öffnen.
HONORAR:
Mit Aufstellung, Erstteilnehmer:
Vollverdiener: Euro 250.-
Geringverdiener: Euro 200.-
Nichtverdiener: Euro 150.-
für Hospitanten ohne eigene Aufstellung:
Jeweils Euro 70.-
Alle weiteren Informationen findet ihr im letzten Newsletter, den ihr auch auf der Website unter
https://www.e-r-langlotz.de/newsletter-22-11-2023/
aufrufen könnt.
Wir grüssen euch herzlich!
Ero und Phil
(versendet: 29.11.2023)