INSTITUT SYSTEMISCHE SELBST-INTEGRATION LANGLOTZ-KUTZELMANN
- Selbstwert und Würde
- Aufstellung als Initiation?
- TERMINE
Liebe Freunde,
Liebe Kolleg*innen,
ich erlebe immer mehr, wie sehr unsere Aufstellungsarbeit die Klient*innen berührt. Auch mich bewegt jede Aufstellung sehr. Vor allem die Situation, wo es um die tiefe Verbindung mit dem eigenen Selbst geht. Das hat für mich etwas Heiliges.
Selbstwert und Würde
Die Erde hat uns hervorgebracht, sie trägt und nährt uns täglich bedingungslos – solange wir sie nicht selber zerstören. Wir alle kennen Situationen, in denen wir durch die Grösse und die Schönheit dieser Erde tief in unserem Wesenskern berührt wurden. So wie schon Goethe sagt: „Wär nicht das Auge sonnenhaft, Die Sonne könnt es nie erblicken; Läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft, Wie könnt uns Göttliches entzücken?
Wenn wir uns bewusst sind, Teil eines grösseren schöpferischen Ganzen zu sein, dann gibt uns das eine unverlierbare innere Würde. Dann können wir die Erde und ihre Geschöpfe achten wie Geschwister, und uns mit ihnen verbunden fühlen.
Dies Wissen ist heilsam. Jedoch wurde es seit Jahrtausenden verdrängt durch die Vorstellung, es seien Vater und Mutter, die einem Kind das Leben geben. So konnte eine patriarchale, hierarchische Gesellschaftsstruktur entstehen, die „legitimiert“ wurde durch die Berufung auf einen allmächtigen Vatergott. Diesem männlichen (!) Gott wurde zugeschrieben, er habe die Erde und alle Geschöpfe erschaffen. Dazu passt dann auch der Satz: „Macht euch die Erde untertan!“
So entstanden die Monotheistischen Religionen, die seit Jahrtausenden den „Eliten“ ermöglichten, ihren Macht-Missbrauch – die Macht des Stärkeren – zu legitimieren, und zu verschleiern. So entstanden Narrative, wie die Erbsünde, oder der „Sündenfall“ und die Vertreibung aus dem Paradies, die den Menschen das Gefühl vermittelte, von Geburt an schuldig zu sein.
Die Gläubigen waren verpflichtet, am sonntäglichen „Gottesdienst“ teilzunehmen. Das „Gnadenmittel“ des Abendmahls, der Einverleibung des „Fleisches und Blutes Christi“ vertiefte ihr Bewusstsein schuldig zu sein, und daher auf dieses Gnadenmittel angewiesen zu sein.
Das stärkte die Macht der Priester, da sie das Monopol hatten für die erlösenden „Gnadenmittel“. Das machte die Betroffenen gefügig, um sich von den „Herren“ – dem Adel und dem Klerus – benutzen zu lassen als Leibeigene oder Sklaven. Diese Erziehung zu vorauseilendem Gehorsam und Leistung prägt unsere Gesellschaft bis heute. Die schrecklichen Folgen dieser verwirrenden Doktrin der Mächtigen erleben wir in den aktuellen, sich gegenseitig verstärkenden Krisen.
Das heilsame „alte“ Wissen ging jedoch nicht ganz verloren. Es lebte weiter in den spirituellen Bewegungen aller Kulturen und sogar innerhalb den Religionen – mehr geduldet als geschätzt. Bemerkenswert: im 12. Jahrhundert gab es einen Sufi-Lehrer, Ibn Arabi, der die Lehre vertrat, Gott und die Schöpfung seien ihrer Natur nach (physisch) eins! Er war auch in der christlichen Welt bekannt als „Magister magnus“ – grosser Lehrer.
An diese Tradition knüpften auch Carl Gustav Jung und die Vertreter der humanistischen Psychotherapie an. So wie sie verstehen auch wir das „wahre Selbst“ als den „göttlichen Funken in uns“.
Das ist umso wertvoller, da die sich zuspitzenden Krisen der Gegenwart die Verwirrung unserer Gesellschaft immer deutlicher machen, welche den Machtmissbrauch selbsternannter „Eliten“ ermöglicht, die unseren Planeten und uns Menschen zerstört – wegen eines kurzen illusionären Profits willen.
Diese Verwirrung einer patriarchal-hierarchisch strukturierten Gesellschaft betrifft auch unsere Familien. Wir haben vergessen, dass wir unser Leben und unsere Würde der „Mutter Erde“ verdanken. Wir denken, unser Leben komme von unseren Eltern – statt durch unsere Eltern.
Eltern sind oft – seit Generationen – belastet durch Leid und Schuld. Sie können ihren Kindern eine bedingungslose Liebe nicht schenken, da sie selber diese Liebe nicht erlebt haben. Die Erfahrung, bedingungslos geliebt zu werden, ist aber die Voraussetzung für einen „intrinsischen Selbstwert“, unabhängig von Leistung oder Anerkennung durch andere. So wurde die Verwirrung durch Selbst-Abwertung weitergegeben, von Generation zu Generation.
In unserer Arbeit haben wir es täglich mit Menschen zu tun, die narzisstische Eltern hatten, das heisst Eltern, die selber früh in ihrem Selbstwert, in ihrer Würde verletzt wurden. Sie können die Liebe eines anderen nicht annehmen. Sie können sich daher eine Bindung durch Liebe nicht vorstellen. Um dennoch nicht auf Nähe verzichten zu müssen, verstehen sie es perfekt, durch gezielte Manipulationen Selbstwert und Würde des eigenen Kindes zu zerstören, um es abhängig von sich zu machen. Das ist Macht-Missbrauch und emotionale Leibeigenschaft.
Aufstellung als Initiation?
Für die Betroffenen ist es meist unmöglich, selber aus diesem Trauma-bedingten Programm herauszufinden. Zwar spüren sie meist eine tiefe Sehnsucht, nach ihrem eigenen „heilen“ Wesenskern, ihrem wahren Selbst. Aber meist haben sie „gelernt“, sich für ihre Probleme schuldig zu fühlen. Wenn sie dann selber ihr Selbst – zu Unrecht! – beschuldigen, blockieren sie dadurch unbewusst die einzige heilsame Alternative zu ihrem Trauma-Überlebensprogramm: eine Orientierung an ihrem eigenen Selbst.
Unser Konzept der „Selbst-Integration durch Stressor-Auflösung“ gibt ihnen die Möglichkeit, sich dieser „erlernten Verwirrung“ bewusst zu werden, und dadurch die Blockade zu ihrem Selbst zu lösen. Wenn sie dann zum ersten Mal die Verbindung spüren mit ihrem wahren Selbst – mit dem göttlichen Funken in ihnen – dann ist das eine religiöse Erfahrung.
Dann können Online-Sitzungen, die den Klient*innen eine Begegnung mit dem Göttlichen in sich selbst ermöglichen, so wie eine Initiation.
Ist das nicht eine Form von “Gottesdienst”, die diese Bezeichnung verdient?
Die Einsicht, dass so ein Erfahrung für jeden möglich ist, der sich danach sehnt, gibt Hoffnung in dieser so verwirrten Zeit.
Zu diesem Thema ein aktuelles Aufstellungsbeispiel: Ingrid, Selbsthass und Depression – narzisstischer Vater https://youtu.be/aczZI1ERec8
TERMINE
Online-Therapie-Seminare 2023
ZEITEN
Seminarbeginn Freitag 15.00 Uhr
Freitag 15.00h – ca. 19.00h
Samstag 09.30h – 13.00h und 15.00h – ca. 18.30h
Nächster Termin 16./17. Juni 2023, 7./8. Juli 2023
es gibt keine Aufstellungsplätze mehr – aber Hospitation ist möglich!
Auch Heilung kann ansteckend sein!
Die online-Therapieseminare ermöglichen es jeder Teilnehmer*in, die Lösungsprozesse der anderen Teilnehmer*innen intensiv mit zu erleben. Er/sie kann sogar parallel zur Aufstellung mit Figuren das eigene Thema aufstellen. Dies Aufstellen im Windschatten nennen wir „Schattensegeln“. Gleichzeitig ist die Teilnehmer*in dabei in ihrer vertrauten Umgebung, geschützt und unsichtbar für die anderen. So kommen die eigenen Themen in Resonanz. Das macht Mut, sich für den eigenen Prozess zu öffnen.
HONORAR:
Mit Aufstellung, Erstteilnehmer:
Vollverdiener: Euro 250.-
Geringverdiener: Euro 200.-
Nichtverdiener: Euro 150.-
für Hospitanten ohne eigene Aufstellung:
Jeweils Euro 70.-
Online-Ausbildung Selbst-integrierende Trauma-Aufstellung (SITA)
Das Konzept wurde zunächst in Präsenzaufstellungen – mit oder ohne Repräsentanten – entwickelt. Seit der Corona-Pandemie biete ich nur noch Online-Aufstellungen mit Figuren an. Erstaunlicherweise erwies sich dies neue Setting als sehr effektiv. Ja es unterstützt noch das Fokussieren auf die Struktur. Dies Konzept kann auch in Präsenz-Sitzungen angewendet werden.
Zur Zeit finden Ausbildungsseminare nur online statt.
Ich biete, zusammen mit meinem Kollegen Dr. phil. Philipp Kutzelmann zwei unterschiedliche Formen der Ausbildung an:
A Grundausbildung in 8 Modulen à 3 Tage über zwei Jahre.
Hier wird das Konzept und die verschiedenen Formate ausführlich erläutert und eingeübt.
Die reguläre Ausbildung umfasst 2 Stufen mit jeweils 4 Modulen.
1. Stufe „Autonomie-Training“ vermittelt Klärung von privaten und beruflichen Beziehungen und ist gedacht für Berater*innen und Coach’s, und kann auch als Einheit gebucht werden.
2. Stufe „Strukturtraining“ vermittelt Klärung bei eigenen oder übernommenen Traumata, und ist gedacht für Therapeut*innen. Auch für Quereinsteiger geeignet.
Die Ausbildung gibt den Teilnehmer*innen sehr viel Gelegenheit für die Bearbeitung eigener Traumata im geschützten Raum einer zweijährigen fortlaufenden Gruppe. Das Erleben des eigenen Transformationsprozesses und die Beobachtung der Prozesse der Gruppenmitglieder sind eine wichtige Voraussetzung, um Klient*innen bei deren Prozessen begleiten zu können.
„Man kann andere nur soweit begleiten, wie man selber bereits gekommen ist“.
Bei erfolgreichem Abschluss gibt es ein Zertifikat und die Option auf einen Platz auf der Therapeut*innen-Liste.
B Verkürzte Intensivausbildung in 2 Modulen à 4 Tage.
Diese Ausbildung ist gedacht für erfahrene Therapeuten, die ihre eigenen Traumata bereits – mehr oder weniger – bearbeitet haben, und die Elemente dieses Konzeptes in ihre eigene therapeutische Arbeit integrieren möchten.
C Update – früher Supervision
Dieses 3-Tage-Modul ist gedacht
1. für die Therapeut*innen und Berater*innen der „Liste“, und für Teilnehmer meiner früheren Ausbildungskurse, die die neuen Elemente erlernen wollen, um sie in ihrer Arbeit zu verwenden.
2. für Therapeut*innen aus anderen Ausbildungen, die unsere Methode kennen lernen wollen.
3. Eigene Anliegen können nur im beschränkten Umfang bearbeitet werden.
D Übungstermine
Philipp Kutzelmann bietet regelmäßige Selbsterfahrungs- und Übungstermine für aktuelle und ehemalige AusbildungsteilnehmerInnen, so wie Interessierte für die Ausbildung an. Über diese Mail könnt Ihr Euch in den Verteiler eintragen: p.kutzelmann@googlemail.com
NEUE TERMINE für die Grundausbildung 2024/25
Grundstufe: Modul 1-4
Modul 1:19.01. – 21.01.2024
Modul 2: 15.03. – 17.03.2024
Modul 3: 10.05. – 12.05.2024
Modul 4. 12.07. – 14.07.2024
Aufbaustufe: Modul 5-8
Modul 5: 11.10. – 13.10.2024 (GEÄNDERT!)
Modul 6: 13.12. – 15.12.2024
Modul 7: 14.02. – 16.02.2025
Modul 8: 11.04. – 13.04.2024 (Ersatztermin 27.-29.6.2025)
WEITERBILDUNGSANGEBOT 2023/24 (Modul 1-8)
Die Zeiten: Freitag 9:30-18h, Samstag 9.30-18h, Sonntag 9.30-17h.
Jeweils Mittagspause von ca. 13-15h.
GRUNDSTUFE 2023/24 (Modul 1-4)
1: 17. – 19.02.2023
2: 21. – 23.04.2023
3: 23. – 25.06.2023
4: 06. – 08.10.2023 (Ersatztermin: 08.-10.12.2023)
Das Boot ist voll!
AUFBAUSTUFE 2023/24 (Modul 5-8)
5: 16. – 18.02.2024
6: 12. – 14.04.2024
7: 14. – 16.06.2024
8: 04. – 06.10.2024
HONORAR: je Modul € 450,-
Weitere Informationen und Anmeldungen unter
www.institut-systemische-selbstintegration.de/therapie-weiterbildung
WEITERBILDUNGSANGEBOT 22/23 AUFBAUSTUFE
Trauma-Aufstellungen (Modul 5-8)
5. Modul 19.-21.05.2023
6. Modul 14.-16.07.2023
7. Modul 15.-17.09.2023
8. Modul 17.-19.11.2023 (Ersatztermin: 9.-11.2.2024)
Die Zeiten: Freitag 10-18h, Samstag 9.30-18h, Sonntag 9.30-17h.
Jeweils Mittagspause von ca. 13-15h.
HONORAR: € 450 je Modul
Die Weiterbildung ist von der MwSt befreit.
Das Honorar wird 1-2 Wochen vorher abgebucht.
Weitere Informationen und Anmeldungen unter
www.institut-systemische-selbstintegration.de/therapie-weiterbildung
B Verkürzte Intensivausbildung in 2 Modulen a 4 Tage
Diese Intensiv-Ausbildung biete ich zusammen mit Dr. phil. Philipp Kutzelmann an. Sie ist gedacht für erfahrene Therapeut*innen – auch anderer Schulrichtungen – welche die Lösungsprinzipien der SITA in ihre bisherige Vorgehensweise integrieren möchten und nur wenig Bedarf an der Bearbeitung eigener Traumata haben.
Die verkürzte Intensiv-Ausbildung umfasst zwei Module a 4 Tagen (19 Zeitstunden).
TERMINE FÜR 2023
Intensivausbildung 23/II
1. Modul 3.-6. August 2023
2. Modul 14.-17. Dezember 2023
Zeiten: jeweils 9.30-13h und 15-18h
Das Honorar beträgt für die beiden Module 2 x € 900, und ist jeweils 4 Wochen vor dem Modul fällig.
C Online-Update – früher Supervision
Mit Philipp Kutzelmann zusammen werde ich den Teilnehmer*innen – anhand von eigenen Anliegen – Theorie und Praxis der neuen Aspekte erklären – einschliesslich des Neuen Formates „Kombiniertes Beziehungstrauma“. Und ihr habt Gelegenheit, das Gelernte in kleinen Gruppen zu üben.
Philipp wird euch auch über die laufenden Übungstage informieren, wo ihr eigene Anliegen aufstellen, eigene Klient*innen mit Unterstützung aufstellen, oder einfach euch austauschen könnt.
Hier ein neuer Text “Beziehungs-Trauma als individueller UND kollektiver Stressor”: https://www.systemische-selbstintegration.de/t251f9-Beziehungs-Trauma-als-individueller-und-kollektiver-Stressor-Stressor-Aufloesung-durch-Selbst-Integration.html
Und ein neues Aufstellungsvideo als Beispiel: Andrea, Vaters Kriegs-Trauma https://youtu.be/N-Kuq2hRKqE
Online-Update – Termine 2023
Das nächste Update ist dann am
6.-8.11.2023
Zeiten: Erster und zweiter Tag: 9.30h -18h, dritter Tag: 9.30h -17h.
Honorar: € 400 (Therapeut*innen der „Liste“, die dafür Lizenzgebühr entrichten, zahlen ein reduziertes Honorar von € 200)
Wir grüssen euch herzlich!
Ero und Phil
(versendet: 02.07.2023)