INSTITUT SYSTEMISCHE SELBST-INTEGRATION LANGLOTZ-KUTZELMANN

  • Muss nicht ein altes Trauma verarbeitet werden, um das verletzte innere Kind zu heilen?


Liebe Freunde,
liebe Kolleg*innen,

Diese Frage wird immer wieder an mich gestellt, von KlientInnen, die schon lange Traumatherapie gemacht haben, aber auch von Trauma-TherapeutInnen.

Bevor ich diese Frage beantworte möchte ich hinweisen auf unseren nächsten

Update/Supervisions-Termin 25.04.-26.04.2025

Supervision ermöglicht Austausch – in erster Linie für Therapeuten, die eine Ausbildung in SSI haben – über neue Erfahrungen und Beobachtungen, Unterstützung für die Arbeit mit „schwierigen“ Klienten, das Bearbeiten eigener Anliegen.
Mir ist es ein Anliegen, dass die auf der Therapeutenliste angeführten Kolleginnen und Kollegen mindestens einmal im Jahr an einer Supervision teilnehmen, oder bei einem Therapieseminar hospitieren, damit die „systemische Selbst-Integration“ die sie ihren Klienten anbieten, auch dem aktuellen Stand entspricht.
Beispiel Bastienne, Seh Verbot? Beziehungstrauma 28 2 25
https://youtu.be/ZFBylXuwUqE

Unser Konzept ist noch wirksamer geworden. Mit Philipp Kutzelmann zusammen werde ich euch – anhand von Anliegen der Teilnehmer*innen – Theorie und Praxis der neuen Aspekte erklären. Ihr bekommt den aktuellen „Algorithmus“. Und ihr habt Gelegenheit, das Gelernte in kleinen Gruppen zu üben.

FRAGE: Muss nicht ein altes Trauma verarbeitet werden, um das verletzte innere Kind zu heilen?

ANTWORT: In den Aufstellungsbeispielen auf diesem YT-Kanal zeigen wir, dass nach unserem Konzept der „Selbst-integrierenden Stressor-Auflösung“ (SISTA) eine „Nachverarbeitung“ eines frühen Beziehungstrauma´s unnötig und sinnlos und eher schädlich ist.

UNNÖTIG UND SINNLOS: das Beziehungstrauma war eine seelische oder körperliche Verletzung des hilflosen Kleinkinds. Es war damals überfordert, verdrängte das Trauma und seine eigenen Bewältigungsstrategien.
Für den erwachsenen Klienten heute ist nicht mehr das Trauma wichtig, sondern das damals zusammen mit dem abgespaltenen Trauma gespeicherte Überlebensprogramm. Wenn er erkennt, dass dessen „Verfallsdatum“ schon lange überschritten ist, dann kann er dieses „Introjekt“: diese Verbindung von Trauma und Überlebensstrategien beherzt entfernen.

GEFÄHRLICH ist die Vorstellung, das Trauma von damals verarbeiten zu müssen, um das innere Kind zu „heilen“:
Das innere Kind von heute muss gar nicht geheilt werden, denn es ist gar nicht verletzt. Es wurde und wird nur buchstäblich erdrückt von den eigenen und fremden Traumen , die irrtümlich immer noch festgehalten werden. Sein Kraftpotential wird gebunden durch die Illusion, auch heute noch „das Unerträgliche ertragen zu müssen!“
Die Vorstellung, das innere Kind sei verletzt, und müsste geheilt werden, fixiert den Klienten irrtümlich im emotionalen Zustand eines ohnmächtigen und hilflosen Kindes. Da wird ein Trauma nicht bearbeitet, sondern noch verstärkt.
Die Erkenntnis, dass das Trauma des Kleinkindes vorbei ist, macht es möglich, dies „toxische“ Introjekt beherzt zu entfernen. Dann erübrigt sich eine „Bearbeitung des Traumas“.

Statt dessen wird die Unterscheidung zwischen Heute-und Damals wieder möglich, die bisher blockiert war. Die Unterscheidung zwischen Eigenem und Fremden Raum befreit die Fähigkeit zur Abgrenzung. Damit bekommt auch die KRAFT wieder eine gesunde Funktion – statt sich destruktiv gegen das Selbst und gegen Andere zu richten.
Statt der Verwirrung durch das Symbiosemuster nun eine Struktur, die Klarheit bringt.

Selbst-Verbindung und Selbst-Bestimmung wird möglich und damit ein „intrinsischer“ ein innerer Selbstwert. Dadurch öffnet sich das Herz, um absichtslose Liebe annehmen, aber auch verschenken zu können.
Das ist das Glück der Selbstverbindung.

TERMINE

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Eine Übersicht aktueller Termine finden Sie auf unserer Homepage.

Wir grüssen euch herzlich!

Ero und Phil

(versendet: 14.03.2025)