- „Ich kann nicht Liebe annehmen und erleben“
- Fallbeispiel frühes Verlassenheitstrauma
- Termine
Liebe Freunde,
Liebe Kolleg*innen,
Der Aufstellungsabend mit Franz Ruppert hat einen heftigen Meinungsaustauch im Forum ausgelöst, den Ihr hier nachvollziehen könnt:
Mich hat das veranlasst, an Hand eines eindrucksvollen Fallbeispiels das Traumakonzept der Systemischen Selbst Integration darzustellen. Während Ruppert und andere als Ziel einer Traumatherapie die Integration des Traumas sehen, scheint es mir erforderlich, das Introjekt Trauma zu entfernen, damit die KlientIn sich wieder mit ihren Selbstanteilen verbinden kann.
„Ich kann nicht Liebe annehmen und erleben“
Fallbeispiel frühes Verlassenheitstrauma
Hanna, eine ca. 40jährige Frau, nennt ihr Anliegen: ihre Beziehungen enden immer wieder, sie könne in einer Beziehung nicht Liebe annehmen und erleben. Dabei kommen ihr die Tränen, sie schluchzt und ein tiefer Schmerz wird spürbar.
……
KOMMENTAR
Diese dramatische und alle Teilnehmer aufwühlende Traumaaufstellung verdeutlicht, wie ein frühes Trauma und die damalige Bewältigungsstrategie von der Klientin festgehalten wurde, so als würde diese illusionäre Bewältigungsstrategie auch die erwachsene Hanna vor erneuten Verlassenheitstraumata schützen. Und wie genau diese Strategie, sich aus Angst vor erneutem Verlassenwerden, nicht auf Nähe, und Bindung durch Liebe(!) einzulassen, immer wieder zu der Erfahrung von Trennung und Verlassenwerden geführt hatte.
Anders gesagt: Sobald es um Nähe ging – und damit um die Gefahr, erneut verlassen zu werden – vertraute sie mehr ihrer kindlichen Überlebenstrategie bei Verlassenheit: die Abspaltung von erwachsenem Selbst (das sich wehrt und schreit) und kindlichem Selbst (das Angst und Schmerz spürt und ausdrückt), als ihrem inzwischen erwachsenen Selbst, das gelassen mit diesen Themen umgehen kann, weil es sich in sich selber vollständig fühlt und sich erfolgreich abgrenzen kann.
So wurde durch jede Beziehung das alte Verlassenheitstrauma unbewusst re-inszeniert.
Trauma erweist sich somit als eine Falle: um die reale Sicherheit erleben zu können, die durch die Verbindung mit einem erwachsenen Selbst entstehen kann, müsste Klientin das Trauma – und dessen illusionären Schutz – loslassen. Aber offensichtlich erfordert es sehr viel Mut, die Illusion eines Schutzes loszulassen zugunsten eines „angeblich“ besseren Schutzes – den man aber noch nie erleben konnte!
Der Schutz einer Gruppe von Menschen, der die Klientin sich anvertrauen kann, und der gegenüber sie es sogar wagt, ihre unterdrückten Gefühle herauszuschreien und zu – kotzen, und eine therapeutische Begleitung, die diesen Prozess achtsam unterstützt, ermöglicht das Aussteigen aus dieser Falle.
Vollständiges Fallbeispiel unter
TERMINE
Informations- und Austauschabend
In der Regel jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat gibt es in der Praxis von 19-21h einen Info- und Austauschabend. Er ist gedacht
- für neue Klienten, die meine Arbeit kennen lernen wollen, und für diejenigen, die zwar schon die Einzelarbeit bei mir kennen, aber noch nicht das Aufstellen mit Stellvertretern.
- für Aufsteller und Therapeuten, die meine Arbeit kennen lernen wollen.
Teilnahmekosten: € 15, mit Aufstellung € 100.
Bitte vorher anmelden über Email, mit Angabe der Telefonnummer.
Nächster Termin: 15.11.2017, 6.12.2017
WB 2017/18 Terminänderung!
Modul 8: 10.-12.8.2018 (statt 9.-11.8.2018)
Ersatztermin: 15.-17.2.2019 (statt 25.-27.1.2019)
WEITERBILDUNG 2018/9
GRUNDSTUFE (Module 1-5)
Beginn:
1: 02.-04.02.2018
2: 04.-06.05.2018
3: 06.-08.07.2018
4: 13.-15.09.2018
5: 09.-11.11.2018
(Ersatztermin, falls ein Modul ausfällt: 25.-27.01.2019)
AUFBAUSTUFE aus Weiterbildung 2017/8 (Module 6-10)
6: 20.-22.04.2018
7: 15.-17.06.2018
8: 09.-11.08.2018
9: 12.-14.10.2018
10: 14.-16.12.2018
(Ersatztermin: 25.-27.01.2019)
Weitere Informationen unter http://www.e-r-langlotz.de/familientherapie/familientherapie_weiterbildung.php
Supervision 2018
19./20.03.2018
Die Supervision ist besonders wichtig für alle, die bei mir systemische Selbst-Integration gelernt haben, um sich über den neuesten “Stand der Kunst” zu informieren: die neuen Formate „Glaubenssatz“ und „Problem als Schlüssel zur Lösung“. Darüber hinaus geht es diesmal auch darum, wie die Methode der Systemischen Selbst-Integration von ausgebildeten Therapeuten weitergegeben und weiter entwickelt werden kann.
Gäste sind herzlich eingeladen. Ich biete euch an, eigene neue Erfahrungen und Beobachtungen auszutauschen, sich für die Arbeit mit “schwierigen” Klienten Unterstützung zu holen und eigene Anliegen zu bearbeiten.
Zeiten: Erster Tag: 10-18h, Zweiter Tag: 9-17h.
Honorar: € 200
Bitte mit Adresse und Telefonnummer anmelden!
Euch allen herzliche Grüsse
Ero
(versendet: 14.11.2017)