• Initiatische Trauma-Aufstellungen
  • „Schemel-Test“ und SELBST- Achtung
  • Vorgeburtliches Verlust-Trauma „Zwilling“
  • TERMINE


Liebe Freunde,

Liebe Kolleg*innen,

am letzten Wochenende hatte ich wieder ein sehr berührendes Therapieseminar.

Initiatische Trauma-Aufstellungen

Am häufigsten verwende ich inzwischen das Format „Problem als Schlüssel zur Lösung“, mit dem es möglich ist, ein unbekanntes Trauma zu finden, das für ein aktuelles Problem relevant ist, und es zu lösen. Das heisst ca. 90% der Aufstellungen waren Trauma-Aufstellungen. Beeindruckend war immer wieder das bizarre Phänomen, dass die KlientIn das Trauma nicht loslassen wollte, so als sei sie ohne das Trauma nicht überlebensfähig! Dabei war dies – unbewusste – Festhalten am Trauma die Ursache für ihre Probleme! Besonders ausgeprägt war das bei einem Teilnehmer, der darunter litt, dass das schwere Familienschicksal ihn belastet, und der dennoch fest überzeugt war, dass es hier und heute zu seiner Identität gehört. Ihm schlug ich das Loslassen des Familienschicksals als „Experiment“ vor! Nach dem „experimentellen“ Lösungsprozess könne er ja entscheiden, ob er das Familienschicksal wieder zurück haben möchte. – Nach dem Lösungsprozess war er sehr erleichtert, und dachte gar nicht mehr daran, das Familienschicksal festzuhalten.

Obwohl es um z.T sehr heftige Traumata ging, entstand durch dies Format eine ungewohnte Leichtigkeit. Da es bei fast jeder Aufstellung in kurzer Zeit zu einer sehr stimmigen und befreienden Lösung, d.h. Verbindung mit den bisher abgespaltenen Selbstanteilen kam, verbreitete sich mehr und mehr eine Stimmung der Befreiung, der Emanzipation in der Gruppe. Daher nenne ich jetzt diese Trauma-Aufstellungen

Initiatische Trauma-Aufstellungen!

Bei der Gelegenheit möchte ich euch noch einmal an die Trauma-Videos bei Vimeo  https://vimeo.com/user48394984  (z.T. kostenpflichtig) erinnern. Besonders die Aufstellung 4 „Innere Ungeborgenheit“ ist sehr eindrucksvoll. Das Video 5 „ich habe den Boden unter den Füssen verloren“ zeigt das Beispiel einer Frau in eigentlich hoffnungsloser Lage. Durch die Aufstellung (bei Vimeo, kostenpflichtig) kommt es in beiden Fällen zu einer deutlichen Veränderung, wie die Videos „Feedback Trauma-Aufstellung“ für 4 und 5 zeigen (bei Youtube, gratis).

„Schemel-Test“ und SELBST- Achtung

Durch die Methode des Aufstellens werden Trauma-bedingte Überlebens-Strategien sichtbar. Wenn die KlientIn ein Trauma im eigenen Raum festhält, dann geht sie gerne „auf eine höhere Ebene“, um den Schmerz nicht zu spüren (Dissoziation). Mit dem „Schemel-Text“ kann die KlientIn sinnfällig erleben, wie es sich anfühlt, „auf eine höhere Ebene“ zu gehen. Der „Preis“ für diese Überlebensstrategie ist jedoch, dass sie auch auf ihr eigenes Selbst „herabschaut“ – und auf die anderen sowieso. Das verhindert eine achtungsvolle Begegnung auf Augenhöhe. Das macht einsam.

Wenn die KlientIn dann erkennt, dass sie das – irrtümlich – festgehaltene Trauma aus ihrem eigenen Raum entfernen kann, dann „braucht“ sie auch nicht mehr den Schemel. Sie kann wieder auf den „Boden“ kommen. Sie erkennt, dass sie durch das Trauma die Achtung für ihr eigenes Selbst verloren hat, dass sie dem Trauma mehr Be-Achtung gegeben hat – als ihren eigenen Selbstanteilen. Das spricht sie dem Selbst gegenüber aus und zeigt ihre Achtung, indem sie sich tief verneigt – vor ihrem eigenen Selbst.

Nach dieser SELBST-Achtung kann sie sich ganz anders mit dem eigenen Selbst verbinden – statt wie bisher mit dem Trauma. Mit diesem neuen SELBST-Bewusstsein kann sie auch anderen auf Augenhöhe begegnen.

Vorgeburtliches Verlust-Trauma „Zwilling“

Inzwischen beobachte ich immer wieder, dass auch nach Verabschiedung des Zwillings das Verlust-TRAUMA dadurch noch nicht gelöst wurde, sondern als Introjekt weiter wirkt. Zwei Beispiele dazu.
Eine Geschäftsfrau, ca. 55 Jahre, hatte sich vor 15 Jahren getrennt. Als jetzt ihr Hund starb, war das sehr schmerzlich und sie erkannte dass sie zu ihm so etwas wie eine Partnerbeziehung gehabt hatte. Jetzt fragte sie sich, ob sie sich noch einmal auf die Partnerschaft zu einem Mann einlasssen könnte und kam zur Aufstellung, um zu überprüfen, ob und was sie daran bisher gehindert hat. Und es tauchte ein vorgeburtlicher Verlassenheitsschmerz auf! (Den Zwilling hatte sie schon früher verabschiedet!)
Eine 65 -jährige Frau macht sich übergrosse Sorgen wegen ihres kranken Mannes. Sie beschäftigt sich intensiv mit seiner Krankheit, kontrolliert ob er seine Tablette nimmt und erkundigt sich nach besseren Behandlungsmöglichkeiten. Sie findet das selber übertrieben und kommt zu einer Aufstellung und es zeigt sich das vorgeburtliche Verlust-Trauma. (Ihren Zwilling hatte sie schon zweimal verabschiedet!)

Meine Hypothese: In beiden Fällen war das gespeicherte Verlust-Trauma verantwortlich für – zum Teil unbewusste – Verlust-Ängste. Im ersten Beispiel verhinderten sie eine neue Beziehung, im zweiten Beispiel verursachten sie eine übertriebene Fürsorglichkeit.

TERMINE

Informations- und Austauschabend

Ein bis zweimal im Monat gibt es in der Praxis von 19-21h einen Info- und Austauschabend. Er ist gedacht

  • für neue Klienten, die meine Arbeit kennen lernen wollen, und für
  • diejenigen, die zwar schon die Einzelarbeit bei mir kennen, aber noch nicht das Aufstellen mit Stellvertretern.
  • für Aufsteller und Therapeuten, die meine Arbeit kennen lernen wollen.

Teilnahmekosten: € 15, mit Aufstellung € 100.

Bitte vorher anmelden über Email, mit Angabe der Telefonnummer.

Nächste Termine: 19.9., 10.10. und 24.10.2018


WEITERBILDUNG 2019/2020

GRUNDSTUFE (Module 1-5)
1. Modul: 15.-17.2.2019

AUFBAUSTUFE (Module 6-10)
6. Modul: 14.-16.2.2020

ES GIBT NOCH FREIE PLÄTZE!
Weitere Informationen unter https://www.e-r-langlotz.de/familientherapie/familientherapie_weiterbildung.php


Supervision in 2018/19

5./6.11.2018, 4./5.3.2019

Die Supervision ist besonders wichtig für alle, die bei mir systemische Selbst-Integration gelernt haben, um sich über den neuesten “Stand der Kunst” zu informieren: um die neuen Formate „Glaubenssatz“, und „Problem als Schlüssel zur Lösung“ und die neue Traumatherapie kennen zu lernen.

Gäste sind herzlich eingeladen. Ich biete euch an, eigene neue Erfahrungen und Beobachtungen auszutauschen, sich für die Arbeit mit “schwierigen” Klienten Unterstützung zu holen und eigene Anliegen zu bearbeiten.

Zeiten: Erster Tag: 10-18h, Zweiter Tag: 9-17h.
Honorar: € 200

Bitte mit Adresse und Telefonnummer anmelden!

 

Euch allen herzliche Grüsse

Ero

(versendet: 14.09.2018)