• VISION. Traumatherapeutische Allgemein-Sprechstunde?
  • TERMINE / Intensiv-Ausbildung für erfahrene Therapeuten


Liebe Freunde,

Liebe Kolleginnen,

kürzlich hatte ich eine bizarre Erfahrung. Eine Klientin rief ¼ h nach Terminbeginn an sie sei in Fürstenried/West und könne meine Praxis nicht finden. Das war meine Adresse bis 2008, noch als Kassen-Arzt für Neurologie und Psychiatrie. Offensichtlich hatte sie im Net meine alte Adresse gefunden. Ich gab ihr meine neue Adresse und nach einer weiteren 1/4h war sie in meiner Praxis, Mona, eine stattliche 55-jährige Frau – mit einer Überweisung zum Neurologen!
Ihre Symptome: anfallsweise Blockaden beim Sprechen und beim Schreiben.
Damals, mit Kassenzulassung, hätte ich sie – schulmedizinisch korrekt – neurologisch untersucht und ein EEG und ein CT veranlasst.

VISION. Traumatherapeutische Allgemein-Sprechstunde?

Inzwischen habe ich die Erfahrung gemacht, dass psychische und somatische Symptome als Traumafolgestörungen verstanden und daher auch traumatherapeutisch gelöst werden können.
Könnte diese Patientin das erste Beispiel für eine traumatherapeutische Allgemeinsprechstunde sein!
Wir hatten noch eine halbe Stunde Zeit und ich erklärte ihr meine Hypothese, dass ihre Symptome durch ein unverarbeitetes Traum aufrecht erhalten werden könnten und bot ihr eine Gratisbehandlung an.
Sie stimmte zu, und sofort tauchte eine emotional beladenes Thema auf: Ihr sehr geliebter Vater starb plötzlich vor 2 Jahren – 1000 km entfernt. Sie kam zu spät. Ihre Geschwister – von zwei verschiedenen Müttern – waren untereinander verstritten und hatten Vaters Sarg einen Tag auf einem Parkplatz stehen lassen. Das verursachte bei ihr Trauer Schmerz und Schuldgefühle – sie hatte das bis heute nicht verwunden.
Wegen der Kürze der Zeit – und da sie nicht darauf vorbereitet war – verzichtete ich auf eine Aufstellung.

Ich liess sie imaginieren, ihr verstorbener Vater sei im Raum und würde sehen, wie sich seine geliebte Tochter seinetwegen quält. „Was würde er zu ihnen sagen?“ „Das möchte ich gar nicht. Dafür bist du gar nicht zuständig!“ Und sie konnte einsehen, dass es ja nicht ihre Verantwortung war, dass der Vater sich von ihrer Mutter getrennt und eine zweite Frau genommen hatte und dass die Kinder untereinander verstritten waren. Und weiter konnte sie nachvollziehen: indem sie dieses ich-fremde Trauma-introjekt in ihrem Raum hatte, verband sie das schmerzvoll mit ihrem Vater – und hinderte sie daran, sich von ihrem Vater zu verabschieden. Der Vater war dadurch nicht frei, seinen Frieden zu finden – und sie selber war nicht frei, ihren eigenen unbeschwerten Lebensweg zu gehen. Eine klassische lose-lose-Situation. Um daraus eine win-win-Situation zu machen, musste sie den Vater loslassen. Sie war bereit einen entsprechenden Satz zu sagen – in ihrer Muttersprache: „Papa ich achte das Leben und all das Schöne, was du mir gegeben hast, dadurch dass ich es mir gut gehen lasse. Ich muss dich nicht mehr durch meine Trauer und meine Schuldgefühle festhalten. Für dich ist es vorbei und du darfst jetzt deinen Frieden finden!“
Sie war sehr berührt und erleichtert. Und es war für sie stimmig, dass ich ihr stellvertretend Vater Segen gab. Die Schamanentrommel begleitete den Vater „ins Licht“, sie drehte sich um und ging symbolische sieben Schritte in ihr neues unbeschwertes Leben.

Verlauf:
Die Beschwerden waren danach viel seltener. Aber es tauchte – wie meistens – ein weiteres und gleich ein „Doppel“-Trauma auf: Der Vater hatte sich auf Drängen seiner Familie von ihrer Mutter getrennt, da sie keinen Sohn zur Welt gebracht hatte!
Auch diese beiden Traumata – das eigene und das der Mutter – und emotional aufgeladen durch Schuldgefühle, nicht der erwünschte Sohn zu sein, hatte sie noch als Traumakonglomerat im eigenem Raum – und wir konnten es entfernen.

Rückmeldung nach zwei Wochen:
Nach der Sitzung fühlte sie sich befreit von unerträglichen Gewichten, und mehr bei sich, aber auch sehr erschöpft. An den folgenden Tagen tauchten schmerzhafte Erinnerungen auf, an die Familie, aber auch an eine Mobbingsituation in der Arbeit und an eine sehr belastende und nicht abgeschlossene Beziehung. Ich hatte sie auf die Möglichkeit einer Erstverschlimmerung hingewiesen, und sie konnte durch diese Erinnerungen hindurch gehen, ohne sie festzuhalten.
Die Anfangsprobleme allerdings – Blockade von Sprache und Schrift – tauchen periodisch immer wieder auf. Daher habe ich ihr doch noch zu einer neurologischen Abklärung geraten.

Auch wenn das Ergebnis nicht ganz so war, wie erhofft – diese Geschichte gibt mir den Anstoss für eine

neue Video-Reihe: „Traumatherapeutische Allgemein-Sprechstunde“

Dafür suche ich Teilnehmer, mit einem konkreten seelischen oder körperlichen Problem, das immer wieder in genau beschreibbaren Situationen auftaucht. Durch die Aufstellung können wir herausfinden, ob es sich um ein Trauma handelt – aus der eigenen Biografie – oder aus dem Familiensystem, und können es lösen.
Ich plane Einzelaufstellungen – statt Repräsentanten nehmen wir Stühle und Kissen. Diese Aufstellungen möchte ich mehrfach einsetzen. Wenn möglich, soll die Effizienz der Methode überprüft werden. Ich möchte die Videos über Youtube zugänglich machen.
Klient*innen, die an diesen Aufstellungen teilnehmen wollen, bitte ich daher,

  • mir mit ein paar Sätzen ihr „Problem“ zu schildern,
  • ein Foto und ein Autonomie-Diagramm beizulegen,
  • und eine Erklärung, dass sie einer Veröffentlichung bei Youtube verbindlich zuzustimmen.

TERMINE

Intensiv-Ausbildung für erfahrene Therapeuten

Diese Intensiv-Ausbildung ist gedacht für erfahrene Therapeuten anderer Schulrichtungen, welche die Lösungsprinzipien der SITA in ihre bisherige Vorgehensweise in Einzeltherapie integrieren möchten und nur wenig Bedarf an der Bearbeitung eigener Traumata haben.
Die verkürzte Intensiv-Ausbildung umfasst zwei Module a 4 Tagen (19 Zeitstunden). Zum Vergleich: die reguläre Ausbildung umfasst 2 mal 5 Module, die zur Anwendung auch in Gruppen befähigt und den Teilnehmer*innen sehr viel Gelegenheit für die Bearbeitung eigener Traumata im geschützten Raum einer fortlaufenden Gruppe bieten.

Termine: 1. 20.-23.02.2020 und 2. 02.-05.07.2020

Die beiden Module können nur gemeinsam als Block gebucht werden.
Das Honorar beträgt für die beiden Module € 1500, und ist bei der Anmeldung fällig.

INFO-ABEND UND KOLLEGIALER AUSTAUSCH ZUM THEMA “TRAUMA-AUFSTELLUNGEN”
  • für Aufsteller und Therapeuten, die meine Arbeit kennen lernen wollen.
  • für neue Klienten, die meine Arbeit kennen lernen wollen, und für
  • diejenigen, die zwar schon die Einzelarbeit bei mir kennen, aber noch nicht das Aufstellen mit Stellvertretern.

Teilnahmekosten: Hospitation15€, mit Aufstellung für Voll/Halb/Nicht-Verdiener € 150/120/90.

AB SEPTEMBER INFOABENDE LANGLOTZ DONNERSTAGS 19-21h
Termine: 10. Oktober, 7.* November (*= eigene Aufstellung noch möglich)

Bitte vorher anmelden über E-mail, mit Angabe der Telefonnummer.

NEU: INFOABENDE PHIL KUTZELAMM in der Praxis Herzog Heinrichstr. 34 immer Mittwochs,19-21h
Info und Anmeldung über https://kutzelmann-aufstellungen.de/seminare-2


AUSBILDUNG 2020/2021

GRUNDSTUFE (Module 1-5)
1.: 24.-26.01.2020
2.: 20.-22.03.2020
3.: 22.-24.05.2020
4.: 17.-19.07.2020
5.: 11.-13.09.2020
Ersatz: 13.-15.11.2020

AUSBILDUNG 2019/2020

GRUNDSTUFE (Module 1-5)
1. 12.-14.4.2019
2. 21.-23.6.2019
3. 2.-4.8.2019
4. 5.11.-13.10.2019
5. 6.-8.12.2019
Teilnehmerliste voll!

AUFBAUSTUFE (Module 6-10)
6.: 14.-16.02.2020
7.: 17.-19.04.2020
8.: 12.-14.06.2020
9.: 7.-9.08.2020
10.: 9.-11.10.2020
(Ersatz 11.-13.12.2020)

ES GIBT NOCH FREIE PLÄTZE FÜR „QUEREINSTEIGER“, die bereits woanders eine Aufsteller-Ausbildung gemacht haben!

Weitere Informationen auf meiner Website unter Therapie-Weiterbildung.


Supervision in 2019/2020

04./05. November 2019, 27./28. April 2020 und 02./03. November 2020

Die Supervision ist in erster Linie für alle, die bei mir systemische Selbst-Integration gelernt haben, um sich über den neuesten “Stand der Kunst” informieren: um die neue „Selbst-Integrierende Trauma-Aufstellung“ (SITA) kennen zu lernen. Sie berücksichtigt das von Thomas Hensel beschriebene neue Paradigma, welches die neuesten neurobiologischen Erkenntnisse zur „Gedächtnis-Rekonsolidierung“ umsetzt und daher eine rasche und anhaltende Wirkung entfaltet.
Ich biete euch an, eigene neue Erfahrungen und Beobachtungen mit der Methode der SITA auszutauschen, sich für die Arbeit mit “schwierigen” Klienten Unterstützung zu holen und eigene Anliegen zu bearbeiten.

Zeiten: Erster Tag: 10-18h, Zweiter Tag: 9-17h.
Honorar: € 200

Bitte mit Adresse und Telefonnummer anmelden!

 

Ich grüsse euch alle herzlich

Ero

(versendet: 12.09.2019)